Ein Alien unter Aliens

Wir sind mitten unter ihnen in “Planet 51”

Spiele
04.01.2010 13:58
Wenn der Alltag in einer der typischen Vorstadtsiedlungen, in dem die Bewohner ihre Vorgärten hüten, ab und an ihre Griller anwerfen und ihren täglichen Aufgaben nachgehen, durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall durcheinander gebracht wird, herrscht bald nur mehr das blanke Chaos. Umso mehr, wenn der Eindringling gar ein Außerirdischer ist, der sich zufällig dorthin verirrt hat. So geschehen den Einwohnern von "Planet 51" in Segas gleichnamigen Videospiel.

Das Alien, das unverhofft vorbeischaut, besitzt allerdings weder Tentakel noch einen großen Kopf oder gar mandelförmige Augen, handelt es sich doch um Chuck Baker, seines Zeichens stolzer Astronaut des Planeten Erde. Der Schock für beide Seiten ist dementsprechend groß. Chuck will nur eines: Nichts wie weg und ab nach Hause! Sein Raumschiff wurde durch die unsanfte Landung allerdings so schwer beschädigt, dass ohne Reparatur an einen Heimflug nicht zu denken ist. Glücklicherweise ist er bei seinem Vorhaben nicht ganz auf sich allein gestellt. Sein elektronischer Helfer, ein kleiner Roboter namens Rover, unterstützt ihn ebenso wie der einheimische Jugendliche Lem.

Der Spieler schlüpft in dem Mix aus Jump'n'Run und Racing abwechselnd in die Rollen der drei Charaktere. Begonnen wird mit Lem, der sich sein schwebendes Fahrrad schnappt und sich zum ersten Wegpunkt und der dort wartenden Aufgabe aufmacht. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd, in der einem flüchtigen Rabauken ein entwendeter Gegenstand wieder abgenommen werden muss, darf sich Lem als Zeitungsjunge versuchen. Das gute alte "Paperboy" - in zeitgemäßer Aufmachung - lässt grüßen.

Lem liefert sich im weiteren Verlauf noch spannende, beinharte Wettrennen oder versucht, einen immer größer werdenden Stapel Bücher zu balancieren, während Roboter Rover ein Faible für Steine hat, die – natürlich – an den entlegensten Stellen liegen. Ihn dorthin zu dirigieren erfordert viel Fingerspitzengefühl. Chuck Baker ist hingegen dauernd auf der Flucht und möchte sich von den Einheimischen nicht erwischen lassen.

Die drei unterschiedlichen Charaktere sowie die sehr abwechslungsreichen Aufgaben, die sich kaum wiederholen, sorgen für gepflegte Kurzweil. Der Schwierigkeitsgrad stellt überhaupt kein Hindernis dar und bewegt sich in sehr niedrigen Regionen. Selbst Gelegenheitsspieler werden problemlos vorankommen. Das junge Zielpublikum dürfte schon eher durch die Aufgaben gefordert werden.

Die nicht zu exzessiv eingesetzten Wii-Steuermöglichkeiten und die sofort beherrschbare Steuerung sorgen für einen ungestörten Spielfluss. Während die Grafik über ein durchschnittliches Niveau nicht hinauskommt, besticht die musikalische Untermalung durch ihre Qualität.

Fazit: "Planet 51", das Spiel zum gleichnamigen Animationsfilm, bietet eine interessante Geschichte, in der der Erdling Chuck Baker versehentlich bei den netten Aliens von nebenan notlanden muss und sich fortan nichts sehnlicher wünscht, als wieder zurück zur Erde zu gelangen. Trotz des niedrigen Schwierigkeitsgrades macht es Laune, den aufgeweckten Lem, den analytischen Rover und den panischen Chuck durch ihre abwechslungsreichen Abenteuer zu begleiten. Auch diejenigen, die den Film bereits kennen, allen voran die Jüngeren, werden sich nicht langweilen. Nach dem interessanten virtuellen Trip auf den Planeten 51 findet vielleicht so mancher, wie auch der Tester, noch den Weg ins nächste Kino, um sich mit Softdrink und Popcorn bewaffnet die Filmvorlage anzusehen.

Plattform: Wii (getestet), PS3, Xbox 360, PC, DS
Publisher: Sega
krone.at-Wertung: 8/10

von Harald Kaplan

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