Wirtschaftsfrühstück

Die Voitsberger haben einen Haufen Arbeit

Steiermark
12.10.2018 06:00

Bummvoll war der Stadtsaal, das Thema brisant: Wie finden ältere Arbeitslose und Unternehmer zusammen? Der AMS-nahe Verein IA (Integration von Menschen mit Einschränkungen in den Arbeitsmarkt) bat beide Seiten zum Gespräch. Dabei wurde auch klar: Der Bezirk Voitsberg steht bei der Beschäftigung glänzend da.

Fast hätten die Brötchen nicht gereicht, denn der Andrang übertraf die Erwartungen: Mehr als 100 Interessierte - darunter viele Arbeitslose und einige Wirtschaftstreibende - trafen sich am Donnerstagmorgen zum Netzwerken in den Voitsberger Stadtsälen. Fachleute sprachen über die Lage der Älteren am Arbeitsmarkt - und präsentierten konkrete Maßnahmen.

Weil es oft nur Kleinigkeiten sind, die höhere Semester am Wiedereinstieg in die Arbeitswelt hindern, wurde etwa die Stiftung 45+ gegründet. Sie finanziert unter anderem Ausbildungen, die neuen, älteren Arbeitnehmern beim Dienstantritt fehlen. Durch Finanzspritzen soll beim Einstieg der Druck von Arbeitgeber und -nehmer genommen werden, erläuterte Roswitha Pichler.

Ältere punkten mit Erfahrung und Sozialkompetenz
Dass die Arbeitsfähigkeit im Alter nicht nachlässt, ist die Agenda der vom Land finanzierten Betriebsberatung „fit2work“. Deren Leiter Gerald Flor betonte: „Ältere bringen oft einen Goldschatz an Erfahrung und sozialer Kompetenz mit.“

Wobei ein Hauptproblem die rasante digitale Entwicklung bleibt, wie der Betroffene Franz Hartner (60) aus Köflach der „Steirerkrone“ erzählte: „Die Jungen sind da flexibler, das sehe ich bei meinem Sohn. Ich habe als Angestellter in der Bergbaudirektion zwar viel am PC gearbeitet, aber wenn du das eine Zeit lang nicht machst, bist du weg vom Schuss.“

Weststeirischer Bezirk liegt landesweit vorne
Dass gerade im Bezirk Voitsberg derzeit vieles richtig läuft, konnte indes AMS-Regionalleiter Franz Hansbauer berichten: „Die Zahlen entwickeln sich sensationell. Ende September 2015 hatten wir 1541 Arbeitsuchende; heute sind es 856.“ Seit über einem Jahr liegt der Bezirk beim Rückgang der Arbeitslosigkeit landesweit vorne; die Quote liegt bei 5,2 Prozent.

„Wer motiviert ist und Manieren hat, findet jetzt eine Arbeit“, bringt Hansbauer seine Einschätzung auf den Punkt. Mittlerweile sei es akzeptiert, dass Arbeitnehmer nach dem Wegfall der Bergbauindustrie zum Teil auspendeln müssen: Rund 10.000 der knapp 52.000 Einwohner arbeiten heute im Raum Graz.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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