Crew aus Sojus befreit

Drama im All: ISS-Raumfahrer hatten Tod vor Augen!

Wissenschaft
11.10.2018 11:47

Drama an Bord einer Sojus-Rakete auf dem Weg zur ISS: Nach einer Fehlfunktion in der zweiten Raketenstufe (im Video ab 0:26 Minuten zu sehen) hatte die Crew den Tod vor Augen! Der Russe und der US-Amerikaner in der Kapsel mussten notlanden und wurden dabei enormen Belastungen ausgesetzt. Laut NASA wurden die Männer bereits aus der Sojus-Kapsel befreit und sind wohlauf. Das Rettungssystem habe funktioniert. „Sie leben, Gott sei Dank“, sagte ein Kremlsprecher.

Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete, hatte der Antrieb der Trägerrakete kurz nach dem Start vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur Probleme, die zweite Stufe der Rakete versagte. Die NASA berichtete kurz nach Bekanntwerden des Dramas auf Twitter, die beiden Astronauten an Bord, Alexej Owtschinin und Nick Hague, seien am Leben und in Kasachstan notgelandet.

„Sie leben, Gott sei Dank“
Ärzte vor Ort, die die notgelandete Sojus-Kapsel 25 Kilometer östlich der kasachischen Stadt Jezkazgan erreichten, berichteten, die Raumfahrer seien unverletzt. „Sie leben, Gott sei Dank“, sagte ein Kremlsprecher.

„Geht uns so gut, wie es einem nach einer solchen Erfahrung gehen kann“
Die beiden Raumfahrer seien unverletzt, es gehe ihnen gut - „so gut es einem nach einer solchen Erfahrung mit G-Kräften gehen kann“. Das Not-Manöver ist laut der NASA „reibungslos“ verlaufen.

Crew hätte halbjährigen ISS-Aufenthalt beginnen sollen
Der Russe und der US-Amerikaner hätten zur Internationalen Raumstation fliegen und dort ihren halbjährigen Forschungsaufenthalt beginnen sollen. Owtschinin und Hague sollten das Team um den Deutschen Alexander Gerst verstärken, der vor gut einer Woche das Kommando auf dem Außenposten der Erde übernommen hatte. Die Sojus MS-10 hätte nach rund sechs Stunden Flugzeit am Nachmittag an der ISS andocken sollen.

Experten sollen Ursachen der Panne untersuchen
Auf Fernsehbildern waren einige Zeit nach dem Start kleine Explosionen an der Rakete zu erkennen. Wenig später war außer dem Feuerschweif auch weißer Rauch aus den Triebwerken zu sehen. Aufnahmen aus dem Inneren der Kapsel zeigten, wie Owtschinin und Hague umhergeworfen wurden (siehe Video ganz oben).

Vorerst keine bemannten Flüge ins Weltall
Eine staatliche Kommission soll nun die Ursache für den Fehlstart untersuchen. Dazu sollen die Telemetrie-Daten - dazu zählen etwa die Angaben zum Flugverlauf der Sojus - ausgewertet werden. Vorerst soll es keine bemannten Flüge ins Weltall geben. Erst müssten die Gründe für den Unfall geklärt werden, sagte Vize-Regierungschef Juri Borissow, der auch für Russlands Raumfahrt zuständig ist. „In einer solchen Situation gibt es vorerst keine weiteren Starts, bis die Ursache endgültig geklärt worden ist.“ Die Sicherheit der Raumfahrer solle gewährleistet sein.

Erst am Donnerstag vergangener Woche war eine russische Sojus-Kapsel von der ISS auf die Erde zurückgekehrt. Die Kapsel mit den drei Raumfahrern Oleg Artemjew, Drew Feustel und Ricky Arnold hatte problemlos in der Steppe von Kasachstan aufgesetzt.

Zuletzt war die ISS in die Schlagzeilen geraten, weil in einer der angedockten Sojus-Kapseln ein Leck entdeckt worden war. Das Loch (Bild oben) wurde abgedichtet. Die Ursache dafür ist bis heute unklar.

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