„Letzter Ausweg“

452 Millionen €: Stronach verklagt eigene Tochter

Österreich
11.10.2018 10:37

Nach dem Flop mit seinem Polit-Projekt Team Stronach hatte Magna-Gründer Frank Stronach auch einen Schlussstrich unter seine wirtschaftlichen Projekte in Österreich gezogen. Außer der Veröffentlichung eines Buches im vergangenen Sommer war es in seinem Geburtsland ansonsten vollkommen still um den Top-Unternehmer geworden. Nicht so in seiner Wahlheimat Kanada, wo jetzt publik wurde, dass Stronach seine Tochter Belinda, zwei Enkelkinder und weitere Personen auf mehr als 452 Millionen Euro Schadenersatz verklagt - weil sie mit Vermögenswerten und dem Treuhandvermögen der Familie „Misswirtschaft“ betreiben würden.

Der Magna-Gründer und seine Frau Elfriede haben Klage beim Obersten Gerichtshof Ontarios eingereicht, berichteten kanadische Medien am Mittwoch. Sie hätten sich zu diesem Schritt „als letzten Ausweg“ gezwungen gesehen. Stronach sagte in einer Erklärung, dass das Paar in den vergangenen beiden Jahren „erhebliche Anstrengungen“ unternommen habe, um die Angelegenheit zu klären.

Stronach will 452 Millionen Euro Schadenersatz
Die Anschuldigungen wiegen schwer: Das Paar bezichtigt laut einem Bericht der „Thoroughbred Daily News“ Tochter Belinda Stronach, die Vorsitzende und Präsidentin der Stronach Group ist, sich durch „ungesetzliche Handlungen“ gegen die Interessen anderer Mitglieder der Stronach-Familie verschworen zu haben. Die Gruppe betreibt Pferderennbahnen auf der ganzen Welt. In der Klage fordert Frank Stronach Schadenersatz in Höhe von umgerechnet mehr als 452 Millionen Euro von seinen Familienmitgliedern.

Belinda Stronach bestreitet die Vorwürfe: „Familienbeziehungen in einem Unternehmen können eine Herausforderung sein“, sagte sie in einer Erklärung am Mittwochabend. „Meine Kinder und ich lieben meinen Vater. Seine Behauptungen sind jedoch unwahr und wir werden im Verlauf des Gerichtsverfahrens formell auf die Klageschrift reagieren.“

Klage richtet sich auch gegen Geschäftsführer
Ein Sprecher des Geschäftsführers der Stronach Group, Alon Ossip, der ebenfalls in der Klage genannt wird, bezeichnete die Vorwürfe als „grundlos und nicht in der Realität begründet“. Ossip habe „seine Verpflichtungen stets eingehalten und in gutem Glauben gehandelt, um das Vermögen der Familie Stronach zu erhalten und zu vergrößern und die Interessen aller Familienmitglieder zu schützen“, sagte der Sprecher in einer Erklärung.

Sein Fazit: „Dies ist ein Streit zwischen Mitgliedern der Familie Stronach, der auch zwischen Familienmitgliedern gelöst werden sollte.“

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