Flughafen-Sicherheit

Terrorschutz in Graz verstärkt – kommen auch Nacktscanner?

Steiermark
03.01.2010 19:45
Mit verstärkten Kontrollen und Anti-Terror-Maßnahmen geht man auf dem Grazer Flughafen auch wegen der aktuellen internationalen Ereignisse auf Nummer sicher. Ob nun aber zusätzlich die umstrittenen Nacktscanner angeschafft werden, ist noch unklar. Der Kauf dieser Sicherheitsgeräte könnte den Grazer Airport immerhin bis zu sechs Millionen Euro kosten.

Der vereitelte Anschlag auf eine US-Passagiermaschine bleibt auch in der Steiermark nicht ohne Folgen. In den vergangenen Tagen wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Grazer Flughafen - mit mehr als einer Million Fluggästen im Jahr der zweitgrößte Airport Österreichs - verschärft.

"Mehr Personal, mehr händische Kontrollen"
Man will auf Nummer sicher gehen, bestätigt Flughafendirektor Gerhard Widmann im Gespräch mit der "Steirerkrone": "Auf Anordnung des Innenministeriums haben wir die Kontrollen zuletzt noch einmal verstärkt. Das heißt, das Personal wurde aufgestockt. Und wir führen jetzt mehr händische Kontrollen durch."

Abstimmung zum Thema Nacktscanner in der Infobox!

Ein Defizit in puncto Sicherheit sieht Widmann nicht. Immerhin werde seit 2003 nicht nur das Hand-, sondern auch das Großgepäck genauestens gecheckt. "Außerdem haben wir sogar einen eigenen Schuhscanner im Einsatz, um eventuelle Waffenverstecke ausfindig machen zu können." Ob in Zukunft auch in Graz nacktgescannt wird, sei noch offen, sagt Widmann.

"Wer soll das bezahlen?"
Auf EU-Ebene ist die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen im Flugverkehr derzeit Spitzenthema. Der steirische SPÖ-Abgeordnete Jörg Leichtfried warnt allerdings in Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre und die anfallenden Kosten vor voreiligen Schritten: Seiner Rechnung nach würde die Anschaffung eines Nackt- sowie eines Flüssigkeitsscanners (diese Geräte können Flüssigsprengstoff von harmlosen Substanzen wie Shampoo unterscheiden) den Grazer Airport bis zu sechs Millionen Euro kosten. Leichtfried: "Wer soll das bezahlen?"

Der Steirer in Brüssel kann der Nacktscanner-Idee ohnehin wenig abgewinnen: "Wenn schon, dann soll nur das Personal die Bilder zu sehen bekommen und das Material anschließend vernichtet werden."

von Ernst Grabenwarter, Gerald Schwaiger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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