Tabuthema

Hämorrhoiden – das geheime Leiden

Gesund
12.10.2018 06:00

Vor allem Frauen, die schwanger sind oder stillen, kämpfen mit diesem lästigen Problem. Aber auch viele andere sind von den Beschwerden „untenherum“ betroffen. Es gibt effiziente medizinische Hilfe, zumeist muss nicht operiert werden.

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden„, stellt der Wiener Gynäkologe Dr. Michael Elnekheli, Präsident des Berufsverbandes österreichischer GynäkologInnen (BÖG), kürzlich bei einer Pressekonferenz klar. “Dabei handelt es sich um kleine Gefäßpolster, normale anatomische Strukturen, die bestimmte Funktionen erfüllen und nicht um eine Krankheit. Erst, wenn sich der ,Plexus hämorrhoidalis‘ erweitert und nach unten sinkt, kann es zu Beschwerden kommen. In diesem Fall spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Frauen sind - bedingt durch Schwangerschaft und Entbindung - häufig betroffen. Hormonelle Veränderungen des Bindegewebes und der venösen Gefäße begünstigen das Entstehen."

Generell hat allerdings jeder Zweite ab dem Alter von 40 Jahren zumindest einmal in seinem Leben mit diesem unangenehmen Leiden zu kämpfen. Ab 60 steigt diese Zahl sogar auf 60 Prozent. Hämorrhoiden werden neben dem „Faktor Baby“ durch Folgendes begünstigt:

  •  Verstopfung (in der Schwangerschaft häufig durch Eisenpräparate).
  • Dadurch kommt es zu übermäßigem und langem Pressen beim Stuhlgang.
  • Viele Patienten üben überwiegend sitzende Tätigkeiten aus.
  • Allgemeine Bindegewebsschwäche (angeboren oder erworben) macht anfällig.

„Meist treten als Symptome insbesondere beim Stuhlgang u. a. Juckreiz, Nässen, Brennen und Schmerzen sowie hellrote Blutungen auf“, erklärt Dr. Michael Elnekheli. Bei der Therapie setzt man zunächst immer auf konservative Maßnahmen, auch, wenn die Hämorrhoiden bereits vor die Analöffnung vorgefallen sind. So gibt es kortisonfreie pflanzliche Präparate mit entzündungshemmenden, desinfizierenden, kühlenden, pflegenden und zusammenziehenden Eigenschaften. Aufeinander abgestimmte Behandlungskonzepte machen gezielte Therapie einfacher.

„Bewährte Heilpflanzen sind Kamille, Ringelblume, Kornblume, Rosskastanie und asiatischer Wassernabel", berichtet Prof. (FH) Roman Kostiuk, Apotheker aus Klosterneuburg. Verschwinden die Beschwerden nicht, führt manchmal der Weg an einem chirurgischen Eingriff nicht vorbei.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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