Ski alpin

Schild stürzt mit Zagreb-Sieg vor Augen – Zettel 2.

Salzburg
03.01.2010 14:48
Marlies Schild hat fünf Tage nach ihrem Lienz-Comebacksieg auch beim Weltcup-Slalom in Zagreb als Halbzeit-Zweite nach dem Sieg gegriffen, ihr Traum vom neuerlichen Triumph endete am Sonntag aber mit einem Sturz im Finale. Während die Salzburgerin diesmal leer ausging, fuhr Teamkollegin Kathrin Zettel als Zweite (+0,43 Sek.) hinter der siegreichen Französin Sandrine Aubert ihren bereits sechsten Podestplatz der Olympiasaison heraus.

Nach dem tagelangen Wetter-Thriller hatte man dank einer im letzten Moment eingelangten Kältewelle über Nacht mit PTX doch noch eine akzeptable Piste auf dem 1.033 Meter hohen Zagreber Hausberg "Sljeme" hingezaubert, mindestens 8.000 Zuschauer dankten dies bei minus fünf Grad Celsius mit Riesen-Stimmung. Die Strecke hielt im ersten Lauf auch den 82 Läuferinnen stand, wenn auch von den ersten sieben Nummern nur die von starken Schmerzen geplagte Riesch-Jägerin Lindsey Vonn ("Es ist sinnlos, ich kann nicht richtig attackieren mit der schmerzenden Hand") nicht in die Top-Sieben kam. Im zweiten Lauf fiel die US-Amerikanerin aus.

Tückischer erster Lauf
Tückischer als die Piste war da schon der erste Kurs des österreichischen DSV-Trainers Christian Schwaiger, mit dessen enger Kombination im Zielhang einige Läuferinnen Probleme hatten. So auch Schild. Denn die nach einjähriger Verletzungspause wiedererstarkte Slalom-Königin aus Salzburg ließ bei dieser eckigen Torkombination ihren ganzen Vorsprung, den sie mit Startnummer zwei zunächst im oberen Streckenteil auf Zettel herausgefahren war, liegen.

Schild Zweite im ersten Lauf
Statt mit rund sechs Zehntel als Halbzeitführende ins Finale zu gehen, tat Schild dies dann als Zweite mit drei Hundertstel Rückstand auf die Niederösterreicherin. "Bei der Besichtigung nicht gut genug angeschaut. Das war ziemlich knapp, ich muss froh sein, dass ich noch dabei bin", hatte Schild zwischen den Durchgängen über ihren groben Fehler noch geschmunzelt.

Bitteres Aus im zweiten Lauf
Umso bitterer kam dann das Aus für die Saalfeldenerin, die fünf Tage nach Lienz aber wohl ohnehin nicht gewonnen hätte, nachdem sie vor ihrem Sturz schon sechs Hundertstel hinter Aubert gelegen war. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich ausgefallen bin. Ich wollte Tempo machen, weil es in Lienz so gut geklappt hat. Es wäre aber g'scheiter gewesen, einfach nur runterzufahren", versetzte sich Schild selbst eine kleine Rüge. "Aber letztes Jahr habe ich hier in Zagreb gar nicht fahren können, das war noch bitterer", hatte sich die 28-Jährige schnell wieder gefasst.

Nächste Chance in Flachau
"Für mich war es ein gutes Training", gab sich Schild pragmatisch, denn schon in neun Tagen winkt beim Nachtslalom in Flachau die nächste Chance. "Anscheinend mochte mich der Hang in Zagreb heute nicht. Es scheint halt nicht immer die Sonne", sagte Schild und gestand: "Ich habe gemerkt, dass ich im Flachen nicht so den Zug gehabt habe."

Zettel als Konstante im Team
Ein Wunder an Konstanz ist und bleibt trotz anhaltender Kniebeschwerden Team- und Atomic-Markenkollegin Kathrin Zettel. Zwar trotz Halbzeit-Führung "nur" zum bereits fünften Mal Zweite in einem Weltcup-Slalom - diesmal hinter der baumlangen (1,81 Meter) Fischer-Fahrerin Aubert, die mit Bestzeit noch von Rang vier zum vierten Weltcupsieg stürmte und die Führung in der Slalomwertung übernahm - am Ende stand aber doch die beste Slalom-Platzierung in diesem Winter für die Niederösterreicherin, die all ihre sechs Weltcupsiege im Riesentorlauf gefeiert hat.

"Da ist keine Wehmut über den neuerlich verpassten Slalom-Sieg dabei", beharrte die 23-jährige Göstlingerin. "Mein Ziel war das Podium", gab sie sich vielmehr hochzufrieden. "Startnummer eins war heute hier sicher kein Nachteil. Die Ergebnisse passen, ich fühle mich sehr wohl im Slalom", freute sich die Niederösterreicherin.

Kirchgasser am 13. Platz
Während Michaela Kirchgasser, die im Training laut Trainern mit Zettel auf Augenhöhe fährt, nach drei Ausfällen in Folge als 13. endlich wieder ein Lebenszeichen im Slalom gab, liegt das nach dem Hosp-Out verwaiste, vierte Olympia-Ticket im Slalom nach wie vor unabgeholt bereit. Denn Eva-Maria Brem, Bernadette Schild, Anna Fenninger, Carmen Thalmann und Elisabeth Görgl schieden in Zagreb schon im ersten Durchgang aus, womit sich ähnlich wie davor in Lienz keine Läuferin für den vakanten Olympia-Startplatz aufdrängte.

Görgl erinnert an alte Slalom-Zeiten
Wenn auch in Flachau und Marburg nichts passiert, wird der vierte Platz eventuell an Allrounderin Görgl gehen, die in Zagreb trotz Startnummer 31 mit einer starken Zwischenzeit an alte Slalom-Zeiten erinnerte. "Ich habe wieder enorm viel in den Slalom investiert", erklärte die Steirerin, die als Super-G-Siegern in Lake Louise für den bisher einzigen Speedsieg der ÖSV-Damen gesorgt hat. Am kommenden Wochenende geht Görgl in Haus im Ennstal mit Heimvorteil in die drei Speed-Rennen.

Schwerer Sturz
Auch der Zagreb-Slalom war von einem schweren Sturz überschattet und wieder erwischte es dabei eine Kanadierin. Anna Goodman verletzte sich bei ihrem Sturz die Bänder und den Meniskus im rechten Knie und muss zu einer genaueren Untersuchungen nach Hause fliegen. Nach John Kucera, Jean-Philippe Roy, Larisa Yurkiw und Kelly Vanderbeek ist Goodman die nächste Schwerverletzte in der Olympia-Gastgebermannschaft von Max Gartner.
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