Wer folgt Vassilakou?

Wiener Grüne: Kandidaten stellten sich Hearing

Wien
09.10.2018 22:07

Die Kandidaten für den ersten Listenplatz der Wiener Grünen haben sich am Dienstagabend erstmals einem öffentlichen Hearing gestellt. Der „interne Fünfkampf“ im Odeon-Theater, wie es Moderator Gerald Groß ausdrückte, lief großteils harmonisch ab, inhaltlich waren sich die Diskutanten weitestgehend einig. Ein paar Spitzen gegen die Konkurrenz wurden trotzdem laut.

Fünf Kandidaten konnten im Vorfeld ausreichend Unterstützungserklärungen für die Wahl zur Nachfolge von Maria Vassilakou sammeln und standen Ex-„ZiB 2“-Moderator Groß eineinhalb Stunden lang Rede und Antwort: Klubobmann David Ellensohn, die Gemeinderatsabgeordneten Birgit Hebein und Peter Kraus sowie der Meidlinger Bezirksrat Benjamin Kaan und die Ärztin Marihan Abensperg-Traun.

Rund 250 Zuschauer verfolgten laut den Veranstaltern die Diskussion, die auf Facebook und dem TV-Sender W24 live übertragen wurde, im grün beleuchteten und bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Odeon-Theaters. Nach einer kurzen Selbstpräsentation beantworteten die Kandidaten im Schnelldurchlauf Fragen zu Themen wie Integration und Migration, Umweltschutz, Verkehr und der Zukunft der Grünen. Inhaltliche Unterschiede wurden da kaum deutlich, ein paar Spitzen gegen die Konkurrenz wurden in der insgesamt recht harmonischen Diskussion trotzdem laut.

Ellensohn gab sich angriffig
Angriffig gab sich etwa Ellensohn, der die meiste Redezeit beanspruchte und, als er lieber über ein anderes Thema sprechen wollte, einfach den gezogenen Zettel umschrieb. Während Ellensohn einmal mehr einen härteren Umgang mit dem Koalitionspartner SPÖ forderte, plädierten Kaan und Abensperg-Traun in ihren Selbstpräsentationen generell für mehr Miteinander. „Ich glaube, dass das nicht reicht, wir haben uns alle lieb und dann wird das schon“, konterte Ellensohn. Kritik an der Konkurrenz gab es sonst nur zu hören, als Kaan erzählte, seine Motivation, sich zu bewerben, sei Kraus‘ Wahlkampfvideo gewesen: „Der Spruch ,Ich liebe Wien‘ war mir viel zu glatt, ich will nicht, dass der auf dem nächsten Wahlplakat steht.“

Bei der Schlussrunde, die sich um die Rolle der Grünen in der Koalition mit der SPÖ drehte, war man sich wieder relativ einig: Kraus bezeichnete die rot-grüne Koalition als alternativlos und auch Hebein zeigte sich in Bezug auf die Frage, wie Protestpartei und Regierungsverantwortung zusammenpassen, überzeugt: „Es geht beides. Ich habe es gezeigt bei der Mindestsicherung.“

Abstimmung per Briefwahl
Abgestimmt wird über den nächsten Spitzenkandidaten schriftlich, die Briefwahl startet am 8. November. Bis dahin werden sich die Kandidaten in drei weiteren öffentlichen Hearings präsentieren. Mitstimmen können Parteimitglieder und externe Personen, die sich bis 18. Oktober bei den Grünen registrieren. Das Ergebnis wird Ende November feststehen. Wer die Wahl für sich entscheidet, wird nicht nur Spitzenkandidat der Grünen bei der nächsten Gemeinderatswahl, sondern im Lauf des kommenden Jahres auch die Funktion der amtsführenden Stadträtin und Vizebürgermeisterin von Maria Vassilakou übernehmen.

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