Wer hilft dem Helfer

Schuldloser Feuerwehrmann “brennt” für Unfall

Oberösterreich
02.01.2010 16:48
Kosten, Kosten ohne Ende! Nach einem Verkehrsunfall mit dem Feuerwehrauto, den er zwar nicht verschuldet, aber – so ein Gutachten – verhindern hätte können, wird Feuerwehrmann Marco Barth aus Mühldorf seit über einem Jahr zur Kasse gebeten.

Zuletzt sollte er sogar für ein vergessenes Gutachten weitere 421 Euro bezahlen. Die Feuerwehr übernahm die Kosten. "Ein Unfallverursacher, der trotz überhöhter Geschwindigkeit völlig frei ausgeht, und Feuerwehrkameraden, die verantwortungsvoll ihren Dienst verrichten, derart abzuzocken, ist für mich nicht nachvollziehbar", erklärte Kommandant Johann Thalhammer von der Freiwilligen Feuerwehr Mühldorf.

Am Unfall nicht schuldig
Der Unfall, der die kostspielige Groteske ausgelöst hat, ereignete sich am 30. April 2008. Nach dem Maibaumtransport waren fünf Feuerwehrleute mit dem Einsatzfahrzeug am Heimweg.

Als sie gerade zum Feuerwehrteich abbiegen wollten, setzte ein Motorradfahrer zum Überholmanöver an. Es kam zur Kollision. "Es entstand Sachschaden, Verletzte gab es nicht", erinnert sich Marco Barth. Ein Gutachten bestätigte, dass der Unfall durch überhöhte Geschwindigkeit des Motorradlenkers verursacht worden war.

Gerechtes Urteil?
Bei der Gerichtsverhandlung sah aber alles ganz anders aus. Laut Gutachten hätte der Unfall verhindert werden können, wenn Marco Barth das Einsatzfahrzeug in Sekundenbruchteilen wieder auf die gerade Spur gebracht hätte.

Der Motorradfahrer ging unbestraft aus, der Feuerwehrmann nahm seine bedingte Strafe an.

Damit ging es mit den Kosten aber erst los: 495 Euro für die Führerscheinnachschulung, 597 Euro, weil seine Rechtsschutzversicherung nicht für das Feuerwehrauto galt – und noch 750 Euro Materialkosten für die Autoreparatur.

von Claudia Tröster, "OÖ-Krone"

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