Schussverletzung

Rätsel um Tod von Oma und Enkel in Floridsdorf gelöst

Wien
03.01.2010 11:31
Das Kriminalrätsel rund um den mysteriösen Tod einer Oma und ihres Enkels in Floridsdorf scheint durch das am Sonntag vorgelegte Obduktionsergebnis gelöst. Laut Polizei hat sich der 35-Jährige mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Schuss in die Herzgegend getötet, die 87-Jährige wiederum starb durch eine Gehirnblutung, die offenbar durch einen Sturz ausgelöst wurde. Ob sie selbst gefallen ist oder gestoßen wurde, lässt sich nicht feststellen. Die Umstände um einen weiteren Todesfall im Bezirk, bei dem ein Mann seinen schweren Gesichtsverletzungen erlag, liegen dagegen noch völlig im Dunkeln (siehe Infobox).

Im Schlafzimmer der Wohnung in der Berlagasse 1 wurde nun auch eine illegale Pistole der Marke ÖAW (Kaliber .22) entdeckt. Zunächst war nicht klar, ob der sehr kleine Einschusskanal in der linken Brust daher stamme oder etwa durch einen Schraubenzieher verursacht worden sei, meinte man vonseiten der Exekutive. Durch das Projektil wurden die inneren Organe verletzt, woran der Mann schließlich verblutete. Laut Landeskriminalamt Wien gibt es aufgrund der bisherigen Ermittlungen derzeit keine Anhaltspunkte für weitere in den Vorfall involvierte Personen.

Gemeinsam mit einem Verwandten hatte die Polizei am Samstag gegen 12.35 Uhr die Leiche des arbeitslosen Christian K. neben der schwer verletzten 87-Jährigen im Vorzimmer der Gemeindebau-Wohnung entdeckt. Im Vorraum und dem Rest des etwa 60 Quadratmeter großen Appartements wurden zahlreiche Blutspuren gefunden. Die Frau erlag noch am Nachmittag im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Verletzte Großmutter blockiert Wohnungstür
Der Sohn der 87-Jährigen hatte am Samstagvormittag versucht in das Appartement zu gelangen. Er machte sich Sorgen, da er seine Mutter wegen eines ständig besetzten Telefones seit Freitag nicht erreichen konnte. Als er deswegen zur Wohnung schaute und unangerührte Speisen von "Essen auf Rädern" im Stiegenhaus fand und die Türe - blockiert von der am Boden liegenden Frau - nicht aufdrücken konnte, verständigte er die Polizei.

Nachdem die Türe einen Spalt geöffnet wurde, bemerkten die Beamten die am Boden liegende, röchelnde Seniorin mit schweren Kopfverletzungen. Ihr toter Enkel lag weiter hinten im Vorraum. Die Polizei geht davon aus, dass der 35-Jährige zwischen Freitag und Samstagmittag gestorben ist.

Die ältere Frau dürfte kein klassischer Pflegefall gewesen sein, sie habe sich aber kürzlich im Spital befunden. Oma und Enkel lebten seit mehreren Jahren zusammen in dem Gemeindebau in einer Wohnung mit Küche, Bad und zwei Schlafräumen. Streit soll es häufiger gegeben haben.

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