Auftakt zur UVP:

Nur wenig Interesse an Kraftwerk auf der Koralm

Steiermark
08.10.2018 16:14

Bis zu einer Milliarde Euro soll es kosten, das auf der Koralm geplante Pumspeicherkraftwerk. Da die Anlage auch sonst alle Dimensionen sprengt, muss sich das Projekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen (wir berichteten). Am Montag erfolgte im weststeirischen Schwanberg der Auftakt zum öffentlichen Verhandlungsmarathon, das Interesse war überraschend gering.

Sich über eine Sache am Wirtshaustisch aufzuregen, ist die eine Sache. Auch tatsächlich aktiv zu werden und für seine Meinung einzustehen, die andere. Bestes Beispiel: das auf der Koralm geplante Mega-Kraftwerk.

Während im Vorfeld von unzähligen Interessensvertretern viel Wind um die Angelegenheit gemacht wurde, herrschte beim Verhandlungsbeginn zur Umweltverträglichkeitsprüfung am Montag in der Mehrzweckhalle in Schwanberg weitgehend Leere. So blieb vor allem den Projektwerbern, der Pumpspeicherkraftwerk Koralm GmbH, viel Raum, ihre Standpunkte einmal mehr vorzubringen: „Der Standort hält zig Vorteile bereit. Dazu gehören die direkte Anbindung an die 380-kV-Leitung, die gesicherte Grundstücksverfügbarkeit oder etwa die guten geologischen Verhältnisse“.

15 Hektar große Fläche muss gerodet werden
Alfred Lichtenstein und Peter Masser, die in der Region keine Unbekannten sind, halten 98 Prozent der Betreibergesellschaft, je ein Prozent gehört der Andritz Hydro GmbH sowie der Porr Bau GmbH. Ihr gemeinsames Vorhaben ist gigantisch: Der Unterspeicher des Kraftwerks soll im Talraum des Seebaches entstehen und einen Inhalt von 4,7 Millionen Kubikmeter aufweisen. Der Oberspeicher ist 600 Meter darüber im Bereich zwischen Frauenkogel und Ochsenofen oberhalb der Glitzalm geplant. Dieses Becken fasst beim Stauziel 5,5 Millionen Kubikmeter. Für das Vorhaben sind Rodungen im Ausmaß von 15 Hektar notwendig.

Auch Kärnten und Slowenien betroffen
„Denken Sie an den Klimaschutz und die nächsten Generationen“, appellierte Naturschutzbund-Präsident Johannes Gepp an die Vernunft der Verantwortungsträger. Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation Virus brachte ein neues Argument hervor: „Die Republik Slowenien muss in das Verfahren miteingebunden werden, da der Glitzbach über Kärnten und Slowenien entwässert“.

Noch bis Freitag sind Wortmeldungen möglich.

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