Polizei provoziert

Kranker Süchtiger wollte nach Raub im Kugelhagel sterben

Österreich
02.01.2010 14:03
Zahlreiche Details in der Causa Martin W., der in Graz einen Überfall begangen hatte und auf der Flucht von der Polizei erschossen worden war, deuten laut Informationen der "Steirerkrone" darauf hin, dass der Räuber seinen Tod provoziert hat. Der 38-Jährige galt als drogensüchtig, hatte 19 Vorstrafen und war mit dem HI-Virus infiziert. Nach seinem letzten Überfall drückte er mit einer Gaspistole zweimal ab und zwang die Polizei, das Feuer zu erwidern.

"Ich schalt' das Handy ab und komm gleich wieder." Das sagte Martin W. zu seiner Frau, ehe er - zum zweiten Mal in zwölf Tagen - ein Wettcafé überfiel. Schon zuvor schwor der 19-fach Vorbestrafte: "Ich gehe nie wieder ins Gefängnis." Dementsprechend verhielt er sich auch, als er am Silvestertag gestellt wurde.

Polizei zerschoss Reifen des Fluchtwagens
Nach einer Verfolgungsjagd über 30 Kilometer geriet Martin W. mit zwei zerschossenen Autoreifen ins Schleudern und prallte mit dem Fluchtauto gegen eine Mauer (Bild). Die Aufforderung der Polizei "Legen Sie die Waffe weg" ignorierte er.

Gaspistole nicht als solche erkennbar
"Der Täter hat auf zwei Kollegen gezielt und zweimal abgedrückt", berichtete ein Beamter. Dass er mit einer Gaspistole schoss (das Mündungsfeuer gleicht dem der Polizeidienstwaffe "Glock"), stellte sich erst später heraus. Die Beamten erwiderten das Feuer. Zwei von vier Schüssen trafen - sie durchschlugen den Körper des 38-Jährigen, zerfetzten Lunge und Leber.

Substitol, Cannabis, Kokain - und HIV
Jenen Uniformierten, die Erste Hilfe geleistet hatten, wurde schließlich schockartig bewusst, dass der Mann nichts zu verlieren hatte. Martin W. hatte AIDS und stand zum Tatzeitpunkt offenbar unter massivem Drogeneinfluss: Substitol, Cannabis und Kokain.

von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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