Silvesterbilanz

Urlauber von Rakete getroffen ++ 254 Rettungseinsätze

Salzburg
01.01.2010 11:12
Wie in jeder Silvesternacht hatten die Rettungskräfte in Stadt und Land Salzburg auch heuer wieder alle Hände voll zu tun: Das Rote Kreuz alleine zählte 254 Einsätze. 43 Personen erlitten eine Alkoholvergiftung, 20 wurden bei Raufereien und zwölf durch Feuerwerkskörper verletzt. Im Lungau wurden zwei deutsche Urlauber von einer Rakete verwundet. In der Stadt Salzburg brachten Knallkörper die Pferde eines Gespanns zum Scheuen. Der Fiaker wurde vom Kutschbock geschleudert und am Kopf verletzt.

Die Ambulanzen der Salzburger Landeskliniken verzeichneten insgesamt weniger Verletzte und weniger alkoholbedingte Einlieferungen als in den vergangenen Jahren. Fünf Patienten wurden wegen Knalltraumata versorgt, insgesamt 16 Patienten mussten wegen übermäßigen Alkoholkonsums ausgenüchtert werden - darunter befanden sich zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren.

Urlauber von Rakete getroffen
Jene zwei Touristen, die im Lungau um 0.30 Uhr von einer Rakete getroffen wurden, hatten von der Terrasse eines Hotels in Schönfeld im Thomatal aus das nächtliche Feuerwerk beobachtet. Die Männer im Alter von 41 und 42 Jahren wurden mit Brandwunden ins Krankenhaus Tamsweg gebracht. Der irregeleitete Feuerwerkskörper beschädigte zudem die Kleidung von zwei weiteren Urlaubern. Eine zehnköpfige Gruppe aus der Stadt Salzburg hatte die Rakete der Klasse II abgefeuert.

Rakete im Gesicht
Glück im Unglück hatte ein Gastwirt aus Schwarzach im Pongau, dem eine Feuerwerksrakete ins Gesicht geschossen war. "Die Weichteilverletzungen, Kiefer- und Mittelgesichtsknochenbrüche wurden noch in der Nacht vom Team der Universitätsklinik für Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie operiert. Der Patient befindet sich auf dem Weg der Besserung", sagte Mick Weinberger, Sprecherin der Salzburger Landeskliniken. Einige wenige Patienten seien mit Verbrennungen im Gesicht und an den Händen ins Krankenhaus gebracht worden.

Balkone in Brand gesetzt
Nicht nur die Rettungskräfte, auch die Feuerwehr zählte zahlreiche Ausrückungen: In Neumarkt am Wallersee haben vermutlich Raketen zwei Balkone eines Wohnhauses in Brand gesetzt. In Eugendorf und Saalfelden stand ebenfalls je ein Balkon in Flammen. Mehrmals mussten die Florianijünger in der Nacht wegen Hecken- und Mistkübelbränden einschreiten. Die Freiwilligen Feuerwehren konnten alles rasch löschen, Meldungen über Verletzte gibt es bis jetzt nicht.

Fünf Verkehrsunfälle
In der Silvesternacht kam es laut Rotem Kreuz auch zu fünf Verkehrsunfällen mit insgesamt acht Verletzten. In Elsbethen-Glasenbach prallte ein alkoholisierter, 19-jähriger Halleiner mit seinem Pkw gegen eine Gartenmauer. Der 17-jährige Beifahrer, ebenfalls aus Hallein, erlitt schwere Verletzungen.

In Mittersill wurde am Abend ein alkoholisierter Fußgänger neben einem Schutzweg von einem Pkw erfasst und zur Seite geschleudert. Der 22-Jährige wurde leicht verletzt. Der Autolenker kümmerte sich nicht um ihn und setzte seine Fahrt fort.

Bereits am Donnerstagnachmittag wurden in der Stadt Salzburg zwei Belgierinnen im Alter von 53 und 34 Jahren am Schutzweg vor dem "Haus der Natur" von einer 35-jährigen Autofahrerin erfasst. Die Urlauberinnen stürzten auf die Fahrbahn, die ältere blieb bewusstlos liegen. Sie wurden ins Unfallkrankenhaus gebracht.

Große Silvesterparty am Residenzplatz
Laut Polizei ist in der Stadt Salzburg, wo rund 30.000 Besucher im Freien feierten, "nichts besonderes passiert". Die Silvesterparty auf dem Residenzplatz ist nach Angaben von Martin Roseneder von der Agentur "FutureEvents" friedlich verlaufen.

Bereits am frühen Abend übten sich rund 50 Paare unter der Anleitung von Tanzlehrern im Walzertanzen - der kostenlose Unterricht wurde auf Italienisch und Englisch übersetzt. Kurz vor dem mitternächtlichen Feuerwerk hörte auch der Schnürlregen auf. ´

13 Tonnen Müll beseitigt
Die Tausenden Menschen, die in der Salzburger Altstadt unter freiem Himmel gefeiert hatten, hinterließen rund 13 Tonnen Müll. Nach Angaben der Stadt Salzburg standen am Neujahrstag 27 Magistratsbedienstete von 1.00 Uhr bis 11.00 Uhr am Vormittag im "feiertäglichen Müllbuster-Großeinsatz". Knapp 300 Mannsstunden seien nötig gewesen, um die Straßen und Plätze der Altstadt sowie den Mönchsberg und Kapuzinerberg zu säubern. Der Müll bestand überwiegend aus Glasscherben, Flaschen, Kartonagen und abgebrannten Feuerwerkskörpern. Die Kosten des Einsatzes wurden mit knapp 21.480 Euro beziffert.

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