Pamela Rendi-Wagner

Neue SPÖ-Chefin glättet Wogen in der Steiermark

Steiermark
05.10.2018 13:49

Mit einer ersten Ausfahrt zu Betriebsbesichtigungen und Besuchen bei der Parteijugend und dem Landesparteivorstand hat die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Freitag die zuletzt hochgegangenen Wogen in der steirischen SPÖ wieder geglättet. „Das ist echte Herzlichkeit“, meinte Landesparteichef Michael Schickhofer nach einem ersten Vier-Augen-Gespräch.

Der Unmut der steirischen SPÖ hatte sich in der vergangenen Woche vor allem an der Ablöse von Max Lercher und der Bestellung Thomas Drozdas zum neuen Bundesgeschäftsführer entzündet. Drozda, der von der steirischen SP-Jugend als „Bobo“ und „Akademiker im Anzug“ angeprangert wurde, nimmt am Landesparteivorstand am Nachmittag ebenfalls teil.

Für die steirischen Parteifreunde hatte die neue SPÖ-Spitze einen sicheren Listenplatz für die EU-Wahl im Gepäck. Die dafür vorgesehene Landtagspräsidentin und frühere SPÖ-Landesrätin Bettina Vollath musste vom Landesparteivorstand nur noch formell abgesegnet werden.

Kritik an eigenen Funktionären
Auf die Frage, ob das in der SPÖ viel zitierte „übliche Gesudere“ der steirischen Genossen nun ein Ende habe, meinte Schickhofer: „Von uns gibt es immer nur ganz klare Positionierungen. Die wird es weiter geben. Freundschaft bedeutet auch, dass man sich die Dinge sehr offen sagt und ausredet. Aber steirischer Stil ist, erstens die Dinge unter vier Augen zu klären, zweitens die Dinge klar zum Ausdruck zu bringen und nicht hinten herum zu agieren. Das mag ich nämlich nicht“, ließ Schickhofer auch Kritik an den eigenen Funktionären anklingen. Man gehe nun „Hand in Hand in die Zukunft“.

„Keine Entscheidung gegen Max Lercher“
Rendi-Wagner erklärte, dass es aus ihrer Sicht gar keine Wogen zu glätten gebe. „Das ist keine Entscheidung gegen Max Lercher gewesen. Lercher hat gute Arbeit geleistet. Ich habe mich - wie jeder Vorsitzender vor mir - für eine Person in der Bundesgeschäftsstelle entschieden, die ich schon gut kenne, die die Partei gut kennt und mit der ich schon gearbeitet habe.“

Sie habe in den vergangenen zwei Wochen sehr gute Gespräche geführt und „keinen Gegenwind“ verspürt. „Ich bin einstimmig im Parteivorstand designiert worden. Einstimmig heißt, dass mich auch die Steiermark gewählt hat.“ Nun gelte es nach vorne zu schauen, die Personaldiskussion zu beenden und sich um die operative Arbeit und soziale Inhalte zu kümmern.

„Regierung ist gefordert“
Erste Gelegenheit dafür boten ein Besuch im Motorenwerk Elin in Preding bei Weiz sowie der überbetrieblichen Lehrwerkstatt Jugend am Werk in Graz. Im Small-Talk mit Werksarbeiterinnen und -arbeitern sowie Lehrlingen wirkte Rendi-Wagner, die diesbezüglich schon Erfahrung im letzten Nationalratswahlkampf gesammelt hatte, interessiert, locker und nicht so hölzern wie ihr Vorgänger Christian Kern.

Von den Lehrlingen der Lehrwerkstatt Jugend am Werk gab es als Geschenk für Rendi-Wagner eine rote Stahlrose, die lud dafür zum Burger-Essen in den „Clocktower“, ehe es zu einem Treffen mit den SPÖ-Jugendorganisationen und zum Landesparteivorstand weiter ging.

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