An Arzt und Aktivistin

Friedensnobelpreis für Kampf gegen sexuelle Gewalt

Ausland
05.10.2018 10:59

Der Friedensnobelpreis 2018 geht zu gleichen Teilen an den kongolesischen Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad. Das Duo erhalte die Auszeichnung für seinen Kampf gegen sexuelle Gewalt als Waffe bei Kriegen und bewaffneten Konflikten, gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Die Auszeichnung ist heuer mit neun Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 870.000 Euro) dotiert.

Die Jury hatte sich heuer unter 331 Anwärtern entscheiden müssen - 216 Personen und 115 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen.  Experten hatten sich im Vorfeld schwer getan, einen Nobelpreisträger vorherzusagen.

Mit seiner Entscheidung ehrt das Komitee die Arbeit des Gynäkologen Mukweges, der in seiner Heimat vergewaltigte Frauen behandelt. 

Die Jesidin Murad setzt sich ebenfalls gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen ein. Die heute 25-Jährige, die bereits 2016 für den Friedensnobelpreis nominiert war, überlebte eine dreimonatige IS-Gefangenschaft und war danach, auf Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, nach Deutschland gekommen. Sie lebt heute lebt in Baden-Württemberg.


Murad ist UNO-Sonderbotschafterin
Seit September 2016 ist Murad „Goodwill Ambassador“ des in Wien ansässigen UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). Beide Preisträger hätten wesentliche Beiträge dazu geleistet, die Aufmerksamkeit der Welt auf derartige Kriegsverbrechen zu lenken, begründete das Nobelkomitee seine Entscheidung.

Im Vorjahr hatte das Nobelkomitee die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN) ausgezeichnet. Die Organisation erhielt den Nobelpreis für ihre „bahnbrechenden Bemühungen“ um ein vertragliches Verbot von Atomwaffen. Damit forderte die Jury zugleich alle Atommächte auf, ihre Verpflichtungen zum Verzicht auf diese Waffen einzuhalten.

Am Montag folgt die Bekanntgabe der Preisträger für den Bereich Wirtschaftswissenschaften. Die Vergabe des Literaturnobelpreises ist nach internen Querelen für dieses Jahr abgesagt worden.

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