Debatte im Landtag

Impulspaket Soziales: Adressaten gäbe es genug

Tirol
05.10.2018 12:00

65 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren will, wie berichtet , Soziallandesrätin Gabi Fischer ausschütten, um die „schwarz-blaue Kälte der Bundesregierung“ abzumildern. Die Landtagsdebatte am Donnerstag zeigte: Fälle von sozialer Not gibt es genügend in Tirol, der Wirtschaftsaufschwung kommt „unten“ nicht an.

„Kann ich mir die Schulsportwoche leisten? Wie kann ich im Winter die Wohnung heizen? Wie lange kann ich mir die Wohnung überhaupt noch leisten? Das sind die quälenden Fragen, mit denen sich viele Menschen auseinandersetzen müssen“, erläuterte Fischer gestern in ihrem Eingangsstatement.

„17.000 Menschen in Tirol sind arbeitslos. Dahinter stehen Schicksale, Familien mit Kindern. Rund 80.000 Arbeitnehmer sind ,working poor’, können sich trotz 40-Stunden-Woche nur knapp über Wasser halten. Das ist ein Viertel aller Beschäftigten in Tirol!“, hielt Liste-Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider fest. Viele Familien könnten sich Mitte des Monats keine Großeinkäufe mehr leisten.

„Großer Bedarf in allen Bezirken“
„Viele Tiroler sind ständig in Notsituationen, von Schicksalsschlägen gebeutelt“, gab FP-Chef Markus Abwerzger den Vorrednerinnen recht. „Denen gilt unsere vorrangige Hilfe.“ „Einkommensnot, Pflegenot, Wohnungsnot“, fasste SP-Chefin Elisabeth Blanik zusammen. Gesundheits-LR Bernhard Tilg (VP) sprach „großen Bedarf in allen Bezirken bei der psychosozialen Versorgung“ an und mehr Hilfe für pflegende Angehörige.

„Die Armut von Frauen im Alter ist ein Problem. Und alleinerziehend zu sein ist in Tirol ein schweres Los“, schickte Dominik Oberhofer (Neos) voraus. Aber: „Wir sind Weltmeister bei Sozialleistungen. 100 Milliarden Euro gibt der Bund jährlich aus“. Die Treffsicherheit müsse erhöht werden, anstatt mehr Wasser für die Gießkanne zu fordern.

Entscheidung in den nächsten Wochen
„In Tirol wurde das Sozialbudget nicht gekürzt, im Gegenteil, es wird von 451 auf 627 Millionen Euro erhöht“, betonte VP-LA Cornelia Hagele und forderte eine Strategie, wofür das zusätzliche Geld ausgegeben wird. Wie üppig das Impulspaket ausfällt, entscheidet sich in den nächsten Wochen.

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