Wegen Mindestlaufzeit

Sport-Star Handyvertrag verweigert – er hat Krebs

Sport-Mix
03.10.2018 19:14

Seit mehr als einem Jahr kämpft der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger gegen seinen wohl größten Feind. Im März 2017 war bei dem Sportler akute Leukämie diagnostiziert worden, zahlreiche Behandlungen musste er seither über sich ergehen lassen. Doch sein Kämpfergeist ist trotz Rückschlägen nach wie vor ungebrochen. Ein neuer Handyvertrag, den der 46-Jährige abschließen wollte, wurde dem ehemaligen Sportler nun allerdings verwehrt - mit einer Begründung, die wohl der Großteil als überaus geschmack- und empathielos bezeichnen würde …

Lobinger hatte vor Kurzem ein gutes Vertragsangebot mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten gefunden und wollte dieses daraufhin in Anspruch nehmen, wie „focus online“ unter Berufung auf das Magazin „Bunte“ berichtet. „Meine Anfrage wurde allerdings abgelehnt, mit der Begründung, ich könne die Mindestlaufzeit aufgrund meiner Erkrankung ja wohl nicht erfüllen“, berichtet der 46-Jährige im Interview mit dem Blatt. Zwar gehe er mit dem Thema Leukämie offen um und habe kein Problem, über seine Erkrankung zu sprechen - „doch die Sache mit dem Handyvertrag fand ich schon krass“, findet der früher Stabhochspringer deutliche Worte.

Seit der Diagnose im März 2017 hat der 46-Jährige bislang fünf Chemotherapien, eine Stammzellentransplantation und mehrere Bestrahlungen hinter sich gebracht. Derzeit fühle er sich gut, erklärt er gegenüber dem Magazin. Den Krebs - eine aggressive Form der Leukämie - besiegt habe er bislang aber noch nicht. Auch musste der 46-Jährige zuletzt mehrere Tage im Krankenhaus verbringen, kämpfte mit einer stark entzündeten Leber und einer schweren Abstoßungsreaktion. Mittlerweile allerdings gibt es offenbar leichte Entwarnung, das Organ habe sich wieder regeneriert, berichtet er.

„Möchte Familie versorgt wissen“
Trotz seines Kämpferherzes bleiben jedoch die Sorgen um die Zukunft, vor allem was seine Familie betrifft, erklärt der dreifache Vater weiter. Die Einschulung seines jüngsten Sohnes (3), der darüber aufgeklärt wurde, dass sein Papa krank sei, wolle er „natürlich miterleben“. „Am meisten knabbert es an mir, dass ich meine Familie versorgt wissen möchte.“

Lobinger war im Jahr 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke knackte. 2003 gewann er zudem Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften und drei Freiluft-EM-Medaillen. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere war er vier Jahre lang Athletiktrainer beim Fußballklub RB Leipzig.

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(Bild: KMM)



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