12.000 Interviews

Neue große Umfrage: Der Sex der 45-jährigen Männer

Wissenschaft
03.10.2018 08:23

Tausende Interviews mit Männern im Alter von 45 Jahren haben Forscher in Deutschland geführt. Das Thema: Sex und sexuelle Neigungen, Vorstellungen davon und die tatsächlich praktizierte Realität. Auffälligstes Ergebnis: Der Unterschied zwischen gefühlter und gelebter Sexualität ist durchwegs eklatant. Zudem wurde festgestellt, dass zahlreiche Homosexuelle mit Ehefrau und Kindern leben.

Ursprünglich war die Studie im Zusammenhang mit Proststakrebs-Risiko durchgeführt worden. 12.000 Männer im Alter von 45 Jahren wurden von Medizinern über zwei Jahre hinweg befragt. Dabei wurde die sexuelle Orientierung abgefragt, wie und wann der Befragte zuletzt Sex hatte usw. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt „Sexual Medicine“ publiziert.

An der TU München wurden dann die Ergebnisse der bislang größten Untersuchung zum Sexualverhalten von hetero-, bi- und homosexuellen Männern laut einem „Spiegel Online“-Bericht genutzt, um das Sexualleben der Männer im mittleren Alter zu beleuchten.

Hier einige Ergebnisse im Detail:

  • Erste Sex-Erfahrungen machen die meisten im Alter von durchschnittlich 18 Jahren - und zwar fast immer mit Frauen. Erst später kommen Erfahrungen mit Männern hinzu. Studienleiterin Kathleen Herkommer nennt diese Zeit eine „Findungsphase, in der Unterschiedliches ausprobiert wird“.
  • Mit 45 Jahren ist die eigene sexuelle Identität meist gefunden: 95 Prozent sind heterosexuell, vier Prozent homosexuell, ein Prozent fühlt sich zu beiden Geschlechtern hingezogen.
  • Gefühlte und gelebte Sexualität unterscheiden sich: Rund 50 Prozent der homosexuellen Männer haben laut Studienergebnissen schon Erfahrungen mit einer Frau gemacht, aber nur 1,6 Prozent der heterosexuellen Männer waren mit einem anderen Mann intim.
  • Stolze zehn Prozent der homosexuellen Männer gaben an, in der jüngeren Vergangenheit mit einer Frau geschlafen zu haben. 75 Prozent haben trotz ihrer Homosexualität noch nie Erfahrungen mit Männern gesammelt.
  • „Hidden homosexuals“ sind im Vergleich zur übrigen Studiengruppe häufiger verheiratet, haben häufiger Kinder und leben häufiger schon mehr als zehn Jahre in einer Beziehung. Fazit: Viele schwule Männer kennen ihre sexuelle Identität, leben sie aber nie aus, was mitunter „zu psychischen Problemen führen kann“, so die Studienleiterin.

Durchwegs reges Sexleben
Unabhängig von der sexuellen Ausrichtung haben aber fast alle 45-Jährigen ein recht intensives Sexleben - auch mit sich selbst. 80 Prozent hatten einen Sexpartner in den vergangenen drei Monaten, dabei hatten fast alle Hetero-Befragten vaginalen Sex (98 Prozent), Oralsex kommt an zweiter Stelle mit 58 Prozent, heißt es auf „Spiegel Online“. Bei den Homosexuellen verhält es sich genau umgekehrt: Hier steht Oralverkehr mit 91 Prozent an erster Stelle, Analsex mit 64 Prozent an zweiter.

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