Sexuelle Übergriffe?

Trump: Kavanaugh hatte „kleines Alkoholproblem“

Ausland
02.10.2018 06:24

US-Präsident Donald Trump hat seinen umstrittenen Richterkandidaten Brett Kavanaugh in Schutz genommen: Dieser hätte „ein kleines Problem“ mit Alkohol in der Vergangenheit. „Ich war überrascht, wie lautstark er sich zu der Tatsache äußerte, dass er Bier mag“, schilderte Trump seine Einschätzung zu Kavanaughs Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Senats.

Kavanaugh habe bei der Anhörung zu einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff in seiner Jugend „über Dinge gesprochen, die passierten, wenn er trank“, so Trump. Sein Wunschkandidat für das Oberste Gericht habe nicht behauptet, „perfekt in Bezug auf Alkohol“ gewesen zu sein, meinte Trump.

Studienfreund: Kavanaugh war betrunken „kampflustig und aggressiv“
Ein früherer Studeinfreund von Kavanaugh warf ihm allerdings vor, nicht ehrlich über seinen Alkoholkonsum berichtet zu haben. Kavanaugh habe „nicht die Wahrheit gesagt, als er die Möglichkeit leugnete, dass er je vom Trinken einen Blackout hatte, und als er das Ausmaß und die Häufigkeit seines Trinkens heruntergespielt hat“, sagte Chad Ludington am Montag. Kavanaugh sei betrunken „kampflustig und aggressiv“ gewesen.

Vor dem Ausschuss hatte die Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford im Detail geschildert, wie Kavanaugh sie betrunken vor 36 Jahren während einer Teenager-Party zu vergewaltigen versucht habe. Kavanaugh wies die Anschuldigung ebenso entschieden zurück wie den Vorwurf, er habe ein Alkoholproblem.

Allerdings räumte er ein, auf Partys in den 80er Jahren „manchmal“ zu viel Bier getrunken zu haben. „Ich mochte Bier. Ich mag Bier immer noch“, sagte er. Neben Ford beschuldigen zwei weitere Frauen Trumps Richterkandidaten, betrunken bei Studenten-Partys sexuelle Übergriffe verübt zu haben.

Trump: FBI soll „schnell“ Antworten finden
Trump stellte zudem die neuerliche Untersuchung der Bundespolizei FBI zu den Vorwürfen sexueller Übergriffe infrage: „Ich denke, es ist sehr unfair, solche Dinge hoch zu ziehen.“ Das FBI solle alles dafür tun, eine Antwort auf die Anschuldigungen zu finden. Dies solle aber „schnell geschehen.“ Vor wenigen Tagen hatte der US-Präsident gemeint, er würde Kavanaugh seine Unterstützung entziehen, wenn sich herausstellen sollte, dass er schuldig sei

Der Justizausschuss hatte die Ernennung Kavanaughs am Freitag durchgewinkt, aber eine erneute Untersuchung des FBI gefordert. Trump willigte in die Forderung ein. Er selbst habe während seiner Zeit auf der High School nicht getrunken, beteuerte der Präsident. Aber er habe „viele Leute“ gesehen, die beim Trinken „durchgedreht“ seien. „Bedeutet das, dass sie etwas nicht tun können, was sie in ihrem Leben tun wollen?“

US-Präsident prahlt mit seiner Alkoholabstinenz
Trump selbst betreibt nach eigenen Worten einen weitgehenden Alkoholverzicht. „Ich bin kein Trinker und ich kann ehrlich sagen, niemals in meinem Leben ein Bier getrunken zu haben - das ist eine meiner einzigen guten Eigenschaften“, sagte er. Hätte er doch getrunken, wäre er „chaotisch“. Mehr noch: „Ich wäre der Schlimmste der Welt.“

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