Höchste 3-S-Seilbahn

Tiroler Meisterstück am Matterhorn

Tirol
01.10.2018 06:48

Flankiert vom berühmten Schweizer Gipfel verwirklichte die Seilbahnfirma Leitner die höchstgelegene 3-Seil-Umlaufbahn der Welt. Der Standort Telfs lieferte entscheidende Bestandteile, Swarovski sorgt für Aha-Effekte.

„Wir haben in einer Höhe zu bauen begonnen, wo andere aufhören“, schmunzelte Markus Hasler, Chef der Zermatt Bergbahnen AG, bei der Pressekonferenz zur Eröffnung des “Matterhorn glacier ride". Minus 20 Grad und Sturm hatten im April 2016 die ersten Felssicherungsarbeiten nahe der Bergstation auf 3850 Meter begleitet. Dort, zwischen Fels, Eis und schwindelerregenden Abgründen, wurden die Arbeiter zu wahren Trapezkünstlern. “Die Baustelle sah im Sommer oft genauso verschneit und extrem aus wie im Winter„, blickte Hasler zurück. An Superlativen mangelt es beim Leitner-Projekt nicht: 846 Tonnen Stahlarmierung wurden verbraucht, 7000 m³ Stahlbeton, 1000 Tonnen wiegt die eigentliche Seilbahn und fast 30.000 m³ Fels mussten abgetragen werden.

Engpass behoben
Die 3-S-Bahn ergänzt eine Pendelbahn, die nur 600 Personen pro Stunde befördern konnte und im Herzen des Skigebiets für Wartezeiten von bis zu eineinhalb Stunden sorgte. Nun sind es immerhin 3000 Personen pro Stunde, die auf das Klein Matterhorn befördert werden und folglich in den italienischen Teil des Skigebiets gelangen können.

Swarovski veredelte vier Luxus-Kabinen
Know how aus Tirol - von Swarovski in Wattens - beinhaltet auch ein Clou der Superbahn: Denn vier von 25 Kabinen verfügen über einen Glasboden, der Tiefblicke von bis zu 170 Meter eröffnet. Ein Kick, den sich die Zermatter extra zahlen lassen - zum Normalpreis von 80 bis 110 Franken pro Bergfahrt kommen noch 15 Franken hinzu. Für diese „Crystal Ride Kabinen“ gibt es eine extra Warteschlange. Swarovski sorgte auch für die Glitzer-Optik dieser Kabinen. Abzusehen ist, dass gerade die vielen asiatischen Besucher auf dieses Extra nicht verzichten wollen.

Kosten von 53 Millionen Euro
Für die Firma Leitner sind solche Großprojekte (60 Millionen Franken, rund 53 Millionen Euro) für die Zukunft wichtig, denn die bloße Zahl an neuen Seilbahnen sinkt: “Im Jahr 2005 waren es weltweit noch 378 Projekte, im Jahr 2015 dann nur noch 176", erklärt Vorstandsmitglied Martin Leitner (siehe auch Interview unten). Ausgleichend wirke, dass Bahnen tendenziell aufwändiger werden (und damit mehr Umsatz bringen) und Städte-Seilbahnen generell im Kommen seien.

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