„Krone“-Talk

Barbara Karlich: „Mich gruselt‘s einfach gern“

Adabei
30.09.2018 05:50

ORF-Nachmittagstalkerin Barbara Karlich über Mörder, Abgründe, E-Books und Baden im Wald.

„Krone“:Sie haben mich zum Krimi-Lesen eingeladen?
Barbara Karlich: Ich bin vor vielen Jahren durch den Krimiautor Henning Mankell da reingekippt, habe damals binnen zehn Tagen fast alles von ihm gelesen. Seitdem bin ich süchtig nach Krimis.

Fürchten Sie sich so gerne?
Nein, es ist nicht das Fürchten, es sind vielmehr diese menschlichen Abgründe, die mich interessieren.

Erleben Sie davon nicht täglich genug in Ihrem Talk?
Also Mörder habe ich eher selten bei mir auf der Bühne sitzen (lacht). Aber auch bei meinen Gästen will ich immer in die Tiefe gehen und bei den Krimis interessiert mich, warum ein Mensch zum Mörder wird. Hinter jedem Menschen steckt eine ganze Welt, auch hinter mir verbergen sich Abgründe (lacht). Aber in den Krimis sind das eben dann die wirklich argen Abgründe.

Überkommt Sie da beim Lesen nie Angst?
Nein, mich gruselt’s einfach gern, und ich denke mir nur: arg, arg, arg! Und ich muss sagen: Ich träume auch nicht schlecht.

Lassen Sie mich raten: Sie lesen am liebsten im Bett?
Nein, im Wald!

Warum denn dort?
Ich liebe den Wald. Es gibt einen Begriff der kommt aus dem japanischen, der heißt übersetzt „Waldbaden“. Der Wald heilt, das ist fix erwiesen, und wenn ich dort ein, zwei Stunden mein Buch lese, ich sage Ihnen, das ist, wie zwei Wochen Urlaub auf einer griechischen Insel.

Und da haben Sie dann auch keine Angst? Wenn Sie dann z. B. lesen: „Und da erblickte der Axt-Mörder die Frau, die allein auf einem Baumstumpf saß ...“
(lacht) Nein! Glauben Sie mir: Im Wald sind Sie sicherer als im Park. Da, wo ich hingehe, ist kein Mensch.

Und da baden Sie dann im Wald ...
Ich habe Waldbaden zum Waldlesen umgewandelt.

Lesen Sie am E-Book?
Nein, ich bin nicht so technikaffin, bin ein haptischer Mensch. Ich muss Seiten umblättern können.

Wie suchen Sie Krimis aus?
Ich gehe in die Buchhandlung, lese die erste Seite, und wenn die mir gefällt, dann kaufe ich das Buch. Und die nordischen Autoren haben mich meistens sofort.

Hat sich in 20 Jahren Talk nicht viel Stoff für einen eigenen Krimi angehäuft?
(lacht) Erwischt, ich bin eh dran. Ich sammle gerade und habe ein paar super Ideen. Mein Problem ist, ich habe so viele Ideen, die in meinem Kopf gären, ich müsste sie nur ausreifen lassen. Am liebsten würde ich aber ein Drehbuch für einen „Tatort“ schreiben.

Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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