Arzt vor Gericht

Frau vergewaltigt und tödliche Überdosis gesetzt

Österreich
28.09.2018 13:25

Es sind schreckliche Vorwürfe, wegen derer sich seit Freitag ein aus Österreich stammender Arzt im deutschen Magdeburg vor Gericht verantworten muss. Der 42 Jahre alte Mediziner wird beschuldigt, Frauen unter Drogen gesetzt zu haben, um sie so sexuell gefügig zu machen. In einem Fall endete das sogar tödlich: Eines seiner Opfer starb aufgrund einer Überdosis Kokain - der Angeklagte muss sich deshalb unter anderem wegen Vergewaltigung mit Todesfolge verantworten.

Insgesamt werden dem 42-Jährigen zehn Straftaten zur Last gelegt, die er von September 2015 bis Februar 2018 in Halberstadt im Bundesland Sachsen-Anhalt und anderen Orten begangen haben soll. Für ein Opfer endeten die Taten des Beschuldigten tödlich - so soll der Mediziner im Februar im Rahmen eines einvernehmlichen sexuellen Kontakts einer Frau heimlich eine tödliche Dosis Kokain verabreicht haben.

Lebenslange Freiheitsstrafe droht
Sollte der Angeklagte der Tat überführt werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe oder eine Haftstrafe zwischen zehn und 15 Jahren, wie das Landgericht Magdeburg erläuterte. Geprüft wird auch, ob eine Verurteilung wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen oder Totschlags und allenfalls eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt bzw. eine Sicherungsverwahrung in Betracht kommt.

In den neun weiteren Fällen soll der Arzt heimlich und teilweise gegen deren Willen vier weiteren Frauen Drogen verabreicht und mit ihnen teilweise sexuell verkehrt haben. Eine der Betroffenen soll unter Kokaineinfluss Verkehrsunfälle verursacht haben. 

Arzt schweigt zu Vorwürfen
Der Arzt wurde Ende März festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Im Ermittlungsverfahren hat er von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Die Verteidigung habe beantragt, dass die Öffentlichkeit von dem Prozess ausgeschlossen werde, sagte Gerichtssprecher Christian Löffler. Seinen Angaben zufolge besitzt der Angeklagte sowohl die österreichische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft und war in Deutschland seit mehreren Jahren in verschiedenen Kliniken tätig. Das Gericht hat Verhandlungstermine vorläufig bis Ende November festgelegt.

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