Würfel sind gefallen

Deutschland bekommt EM 2024, Erdogan geht leer aus

Fußball International
27.09.2018 15:23

Die Würfel sind gefallen - die Fußball-Europameisterschaft 2024 findet in Deutschland statt! Der Deutsche Fußball-Bund erhielt am Donnerstag in Nyon den Zuschlag durch das Exekutivkomitee der UEFA. Das Bewerbungsteam um Botschafter Philipp Lahm und Bundestrainer Joachim Löw setzte sich im Duell mit der Türkei von Präsident Recep Tayyip Erdogan durch. Als Spielorte sind Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt vorgesehen. Deutschland richtet zum zweiten Mal nach 1988 eine EM aus. Die Türkei scheiterte wie zuletzt bei den Anläufen für die EM 2008, 2012 und 2016.

Deutschland punktete in seiner Bewerbung vor allem mit den vorhandenen Stadien sowie der bestehenden Infrastruktur und wirtschaftlicher Stabilität. Die zehn Austragungsorte der EM 2024 hat der DFB schon festgelegt. Es sind dies Berlin, München, Dortmund, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Gelsenkirchen und Frankfurt. Das Olympiastadion in der Hauptstadt mit einer Kapazität von 70.000 Zuschauern ist der logische Kandidat für das Finale. In fast allen objektiven Entscheidungskriterien hatte die deutsche Bewerbung besser abgeschnitten als die türkische. Diese hatte vor allem für das fehlende Menschenrechtskonzept und aufgrund finanzieller Risiken schlechte Bewertungen durch die UEFA-Prüfer kassiert.

Nach Angaben von DFB-Präsident Reinhard Grindel votierten zwölf Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees für die deutsche Bewerbung, vier für die türkische. Eine Stimme war ungültig. Lahm, der die Funktion des EM-Cheforganisators übernehmen wird, versprach ein „riesengroßes Fest“ in sechs Jahren. „Wir sind sehr gastfreundlich und offen, das wollen wir zeigen“, sagte der Weltmeister von 2014 nach der Entscheidung. Deutschland habe „tolle Stadien“ und „Zuschauer, die es lieben, ins Stadion zu gehen.“ Dass es bei der WM-Vergabe für das Turnier 2006 möglicherweise nicht mit rechten Dingen zugegangen war, beeinflusste die Entscheidung der Wahlleute offenbar nicht wesentlich. Die Untersuchungen zu einer möglichen Korruption sind noch nicht abgeschlossen.

Aus der Ferne richtete ÖFB-Präsident Leo Windtner seine Glückwünsche aus. „Wir gratulieren dem DFB herzlich zum Zuschlag für die EURO 2024. Unsere deutschen Kollegen haben schon oft bewiesen, welch tolle Gastgeber sie sind. Aus österreichischer Sicht wäre es natürlich ein Traum, bei der Endrunde im Nachbarland dabei zu sein“, meinte Windtner in einem Statement.

Genau drei Monate nach dem blamablen Aus nach der WM-Gruppenphase in Russland durfte der DFB damit zumindest auf dem fußballpolitischen Parkett wieder einen wichtigen Sieg feiern. Und auch für den zuletzt unter anderem durch die Affäre um Mesut Özil angeschlagenen Verbands-Präsidenten Grindel stellt der Zuschlag einen wichtigen Befreiungsschlag dar. Er kündigte große Anstrengungen für ein erfolgreiches Turnier an. „Wir werden ab morgen alles dafür tun, den Erwartungen gerecht zu werden“, sagte Grindel. „Ich spüre Verantwortung. Wir wissen, was dieses Turnier bedeutet“.

Türkischer Minister: „Traurig für UEFA und EM“
Der türkische Sportminister Muharrem Kasapoglu zeigte sich nach dem verlorenen Wettstreit um die Ausrichtung der EURO 2024 enttäuscht. „Es ist traurig für die UEFA und die EM 2024, dass es unser Land trotz all seiner Stärke nicht geschafft hat. Nicht wir als Land haben verloren - es ist die EURO 2024, die unser Fachwissen und unsere Gastfreundschaft verliert“, erklärte Kasapoglu.

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(Bild: KMM)



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