„Recycling eine Lüge“

Umweltaktivisten schocken mit riesigem Plastikmeer

Ausland
26.09.2018 14:54

Mit einer spektakulären Kunstaktion hat der preisgekrönte Wiener Filmregisseur Werner Boote gemeinsam mit Umweltaktivisten und -bloggern auf das Problem der Plastikflut aufmerksam gemacht: Dazu wurde die Spree in Berlin in einen 500 Quadratmeter großen Teppich aus Kunststoffteilen gehüllt. Nachdem der Filmemacher in die eisigen Fluten gesprungen war, schickte er eine Videobotschaft (siehe Video oben) an die krone.at-Leser.

Die von SodaStream unterstützte Kampagne #GoodbyePlasticBottles vor dem Berliner Reichstag wurde am Mittwoch „als mahnendes Zeichen gegen den Plastikwahnsinn und als Aufforderung an die Politik, endlich einzugreifen“ durchgeführt. Hunderte Demonstranten und Plastikgegner schlossen sich dem Protest an. Als Höhepunkt sprangen die Umweltbotschafter in das Meer aus Plastikflaschen in der Spree. Symbolträchtig versank eine Weltkugel mit acht Metern Durchmessern im riesigen Kunststoffteppich. Das Material dafür stammt aus Recyclingmaterial und wurde mit Netzen gegen Abtreiben gesichert.

Boote: „Plastikflaschen-Recycling ist grüne Lüge“
„Uns steht das Plastik bis zum Hals! Das in Österreich so propagierte Plastikflaschen-Recycling ist nichts anderes als eine grüne Lüge und dient dem Greenwashing von umweltzer­störer­ischen Aktivitäten der Industrie. Weltweit sterben hunderttausende Meerestiere, weil sie Plastik­müll als vermeintliche Nahrung fressen. Im Pazifik schwimmt eine Insel aus Plastik, die mittlerweile fast zwanzig Mal so groß ist wie Österreich. Ich fordere den sofortigen Stopp der Plastikvermüllung durch die Konzerne!“, mahnte Boote während der Aktion.

Jährlich 40.000 Tonnen Plastikmüll durch Plastikflaschen
Jede Stunde werden 675 Tonnen Müll im Meer entsorgt - das entspricht dem Gewicht von etwa 17 vollbeladenen Lkws inklusive Anhängern. Diese Kunststoffflut bedroht Meeresbewohner und gelangt als Mikroplastik in unsere Nahrungskette. Dazu tragen besonders PET-Einwegflaschen bei, in Österreich fallen jährlich allein durch diese Art der Getränkeverpackung 40.000 Tonnen Plastikmüll an - das ist die vierfache Gesamtmasse des Eiffelturms. Eine Verpackungsart, die sich leicht vermeiden ließe bzw. für die es umweltschonende Alternativen gäbe.

Aktivisten fordern Verbot von Plastikflaschen und -sackerln
Werner Boote sorgte in der Vergangenheit mit der Dokumentation Plastic Planet für Furore. Mit der Aktion in Berlin wollen Boote, Umweltaktivist und Schauspieler Hannes Jaenicke, Umweltbloggerin Louisa Dellert und Ferdinand Barckhahn, Geschäftsführer von SodaStream im deutschsprachigen Raum, ein Zeichen setzen, um PET-Einwegflaschen und unnötiges Plastik aus dem Alltag zu verbannen. Die Forderung: ein langfristiges Verbot von Plastikflaschen und -sackerln. Außerdem sollen deren Hersteller und Produzenten für Umweltschäden aufkommen.

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