Wahnsinns-Comeback

Tiger! Golf-Welt feiert zurückgekehrten Helden

Sport-Mix
24.09.2018 11:24

Die Golf-Welt feiert einen zurückgekehrten Helden. „Tiger! Tiger!“ und „USA! USA!“, skandierten tausende Fans frenetisch im East Lake Golf Club von Atlanta, als Tiger Woods mit dem letzten Putt seinen 80. Sieg auf der PGA-Tour perfekt machte. 1.876 Tage nach seinem letzten Triumph krönte der 42-jährige Superstar beim US-Tour-Finale eines der größten und emotionalsten Comebacks der Sport-Geschichte. Ja, auch das Netz ist elektrisiert, wie im Video oben zu sehen ist.

Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Es ist ein wahnsinniges Comeback„, sagte der 14-malige Major-Gewinner aus Kalifornien bei der Siegerehrung mit tränenerstickter Stimme. „Ich hing über fünf Jahre auf der 79 fest, und jetzt die 80 perfekt zu machen, ist ein verdammt gutes Gefühl", erklärte Woods. Seinen bis dato letzten Sieg hatte er 2013 beim Bridgestone Invitational in Akron/Ohio gefeiert. Nur die bereits gestorbene US-Golf-Legende Sam Snead hat mit 82 Erfolgen noch mehr Titel gesammelt.

Woods gewann am Sonntag die mit neun Millionen Dollar (7,65 Millionen Euro) dotierte Tour Championship mit einem Gesamtergebnis von 269 Schlägen vor seinen Landsleuten Billy Horschel (271) und Dustin Johnson (273). Durch den dritten Platz ist Johnson nun wieder die Nummer eins der Golf-Welt. Für Titel Nummer 80 kassierte Woods ein Preisgeld von 1,62 Millionen Dollar (1,38 Mio. Euro).

Für Woods‘ Caddie Joe LaCava war der Sieg schon überfällig gewesen. „Er hat so viel Arbeit hineingesteckt, die Leute haben keine Vorstellung darüber. In den vergangenen zwei Monaten phänomenal gespielt. Sein Abschneiden in diesen Turnieren war kein Spiegelbild seines Spiels. Die vergangenen drei, vier Turniere hätte er schon gewinnen können, ja gewinnen müssen. Wir haben uns vergangene Woche darüber unterhalten und gesagt, dass wir es noch einmal versuchen.„

Vor gut eineinhalb Jahren sah die Welt des Tiger Woods komplett anders aus. „Mein Körper war ein Wrack„, gestand er. Es gab Tage, an denen er kaum alleine aus dem Bett gekommen sei. Im Mai des vergangenen Jahres schien es, als sei seine einzigartige Karriere zu Ende: Einen Monat nach seiner vierten Operation am lädierten Rücken wurde er wegen Drogenmissbrauchs am Steuer festgenommen. Die Bilder des schwer gezeichneten Golfstars schockierten die Öffentlichkeit. Woods begab sich daraufhin in stationäre Behandlung. In dieser Zeit war für den ersten Sport-Milliardär der Geschichte sogar ein Leben ohne Golf vorstellbar.

Doch der Mann, der 683 Wochen an der Spitze der Weltrangliste stand, kämpfte sich Schritt für Schritt zurück. Ende November 2017 gab Woods sein erneutes Comeback bei einem Einladungsturnier auf den Bahamas - als Nummer 1.199 der Weltrangliste. Jetzt ist der Hochtalentierte bereits wieder die Nummer 13.

Im Hype um den Superstar ging der Gewinn des FedExCups durch Justin Rose fast unter. Der Olympiasieger aus England kassierte für den ersten Platz und der Jahreswertung der US-Tour den Jackpot von zehn Millionen Dollar. Mit dem Sieg sicherte sich Woods sogar noch den zweiten Platz im FedExCup-Ranking und damit einen Bonus von drei Millionen Dollar.

Am Finaltag erinnerte vieles an die dominanten Zeiten des “Tiger„ zu Beginn der 2000er-Jahre. Woods war mit drei Schlägen Vorsprung gestartet, kontrollierte anschließend mit solidem Golf das Geschehen und trieb das Feld vor sich her. Die Fans peitschten ihr Idol lautstark nach vorn.

Der Druck auf die Konkurrenten war enorm und am Ende einfach zu groß. Allen voran Rose und McIlroy machten Fehler um Fehler und brachen regelrecht ein. Erst mit dem Birdie auf der abschließenden 18. Spielbahn konnte sich Rose den Sieg in der FedExCup-Jahreswertung sichern. „Sorry, Jungs. Das war heute ein verrückter Tag", gestand ein erleichterter Rose nach seinen letzten Putt.

Voller Energie reist Woods nun mit dem US-Team zum Ryder Cup nach Paris, um ab diesem Freitag den Titel gegen die Europäer zu verteidigen. Schon vor dem Tour-Finale in Atlanta hatte Woods von US-Teamkapitän Jim Furyk eine Wildcard für den prestigeträchtigen Kontinentalvergleich mit den besten Golfern aus Europa erhalten.

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(Bild: KMM)



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