Die Ordination bleibt

Tauernklinik übernimmt jetzt Röntgenpraxis

Salzburg
23.09.2018 08:00

Wende in der endlosen Diskussion um die Radiologie im Pinzgau: Patienten protestierten mit aller Vehemenz, dass nach dem Aus der Ordination Dr. Silli die gesamte Versorgung ins Krankenhaus übersiedelt. Jetzt verkauft der Radiologe seine Ordination an die Gemeinde. Das Spital wird die Praxis ab Oktober weiter betreiben.

Die Radiologie im Pinzgau - ein unheilbarer Patient, wie es lange schien: Zwei Ärztestellen wurden nicht mehr nachbesetzt. Die GKK könne so kostendämpfend wirtschaften, Synergien genutzt werden.
Patienten und niedergelassene Ärzte protestierten gegen die Lösung, das Tauernklinikum sollte übernehmen, konnte die ambulante Versorgung bisher aber nicht abdecken.
Knackpunkt ist vor allem auch die Mammografie, die derzeit nur in der Privatklinik Ritzen in Saalfelden (Außenstelle des Tauernklinikums) angeboten wird. Patientinnen aus dem Oberpinzgau müssen dorthin eine weite Reise in Kauf nehmen. „Krone“-Leserin Renate Ratzenböck aus Uttendorf dokumentierte genau, welche „Irrfahrt“ Frauen antreten müssen.
Kern der Kritik war seither auch, dass das Spital in Zell am See außerhalb liegt und die Ordination von Dr. Siegfried Silli - er musste seinen Vertrag wegen Krankheit früher als geplant kündigen - im Stadtzentrum für ambulante Patienten viel besser erreichbar sei. Viele fürchteten auch, vor allem bei Hochbetrieb im Winter mit vielen Skiunfällen im Krankenhaus schlechter aufgehoben zu sein. Notfälle wären schließlich immer vorzureihen.

Jetzt wurde ein gangbarer Weg gefunden: „Die Gemeinde kauft die Ordination von Dr. Silli“, bestätigt GKK-Obmann Andreas Huss der „Krone.“ Das Tauernklinikum wird die Praxis schon ab Oktober weiterführen. Dr. Silli steht zu Beginn auch noch zur Verfügung und wird das Team selbst einschulen. Mammografie oder Röntgen werden in Zukunft in der Ordination durchgeführt, Computertomografie und MR im Spital (Dr. Silli verkauft auch hier seine Anteile).
Und wo bleibt dann überhaupt der Vorteil, dass die Stelle von der Gebietskrankenkasse nicht neu ausgeschrieben wurde? „Im Krankenhaus gibt es mehr Ärzte. Wenn jemand ausfällt, kann er besser vertreten werden“, so Huss. Grundsätzlich soll es für die Patienten aber nicht laufend wechselnde Ansprechpartner geben. Außerdem steht die teure Technik dann beiden Bereichen zur Verfügung. Radiologie im Ritzen wird aufgewertetIn der Privatklinik Ritzen (Ersatz für die Ordination Dr. Vogler) kam es zu teils langen Wartezeiten, was Patienten massiv kritisierten. Der Standort wird ab Oktober aufgewertet. Dr. Rupert Prokesch, bisher Primar in Zell am See, wechselt fix nach Saalfelden. Seine Stelle wird ausgeschrieben.
Auch der Zeller Stadtchef Peter Padourek ist zuversichtlich: „Ich glaube, es ist die eleganteste Lösung und hoffe, dass sie von allen akzeptiert wird.“

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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