Sagenhafte Begegnung

Fuchs erleuchtet Berg in Leogang

Salzburg
20.09.2018 07:00

Er ist 20 mal 30 Meter groß, wurde aus dem traditionellen Pinzgauer Zaun geformt und ist nach einer vollständigen Restaurierung direkt über einen Wanderweg in Leogang erreichbar - der „Müllerfuchs vom Gerstboden“. Errichtet hat ihn Architekt Ulrich Stöckl, der damit eine Sage aus der Region aufleben lässt.

Der heimische Initiator ist ein Liebhaber von Überlieferungen und Sagen. Dass sie immer weiter in den Hintergrund rücken, schmerzt sein nostalgisches Gemüt. Deshalb hat er bereits  im Jahr 2009 den „Müllerfuchs vom Gerstboden“ erbaut.

Im Ortsteil Sinning, dem Originalschauplatz der Erzählung, führt das sogenannte  „Erdzeichen“ die Wanderer in die Welt der Pinzgauer Mythen.

„Leider hat der Fuchskopf unter dem  Schneefall gelitten. Ein paar Stellen waren morsch - ich musste sie ersetzen“, bedankt sich Ulrich Stöckl beim Tourismusverband für die Finanzierung.

Nun ist das Landschafts-Kultur-Projekt direkt über einen Wanderweg erreichbar und sogar aus unterschiedlichen Standpunkten im Ort und von der Straße aus sichtbar. „Die Leoganger haben den Fuchs mittlerweile sehr lieb gewonnen. Es war mir ein Anliegen, dass mein Werk  ins Auge sticht, zur Auseinandersetzung mit unserer Heimat anregt und uns Kind sein lässt“, sagt der Erbauer.

Tradition abseits von Kaiserschmarrn

Aber auch Gäste soll das „Erdzeichen“ ansprechen. „Wie viel von unserer Heimat zeigen wir? Wie authentisch präsentieren wir uns? Sind wir nur Hüttengaudi?  Sind wir nur Kaiserschmarrn und Jagatee?“, hinterfragt Stöckl kritisch.

Geformt ist der Fuchskopf aus dem original Pinzgauer Zaun, der in aufwändiger Handarbeit  mit astfreiem Holz in einer speziellen Technik gesteckt wird.

Vollständig beleuchtet erzählt er auch des Nachts von der Pinzgauer Sage, in der die Seele eines gotteslästernden Müllers in Gestalt eines Fuchses sein Unwesen trieb und erst durch eine Wallfahrt der Witwe zur Ruhe kam.  

Der „Müllerfuchs vom Gerstboden“ ist der zweite seiner Art im Pinzgau. 2008 wurde im Stubachtal oberhalb des Wiedrechtshauser Bauern nach der Sage „Die Wildfrauen vom Stubachtal“ ein Erdzeichen in Form eines Fußabdruckes erbaut.

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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