Causa Pyrotechnik

Rapid-Fans: Seitenhieb auf Innenminister Kickl

Fußball National
17.09.2018 06:32

Es bestehe „akuter Handlungsbedarf“, vor allem „was die Nutzung von illegaler Pyrotechnik“ betrifft, hatte Innenminister Herbert Kickl Anfang September einmal mehr bekräftigt. Eine Ansage, die den hartgesottenen Rapid-Fans gar nicht schmecken dürfte. Sie setzten sich beim Wiener Derby im via Spruchband inklusive Seitenhieb auf Kickl zur Wehr. (Im Video oben die Choreographien der beiden Fan-Lager zum Einmarsch der Mannschaften beim Derby - ganz ohne Pyrotechnik).

„Jeder weiß, dass es heute brennt und raucht, trotzdem ist das Stadion ausverkauft. Herbert - wie gibt‘s des?“, war auf dem Spruchband zu lesen, das der „Block West“ in der ersten Halbzeit affichierte. Der „Block West“ und Kickl - das war noch nie eine Liebesbeziehung. Schon im März hatten Rapid-Fans mit einem Transparent für Aufsehen gesorgt, das Kickl und ÖVP-Polizeisprecher Karl Mahrer im Fadenkreuz zeigte. Dazu erklärten sie den Fan-Sektor des Allianz Stadions zum „Raucherbereich“. Auf Pyrotechnik zu verzichten, ist für die Hardcore-Anhänger im Sinne der Fan-Kultur offenbar keine Option.

„Handlungsbedarf“
Kickl indes bleibt seiner Linie und den Kampf gegen illegale Pyrotechnik treu. 3.575 pyrotechnische Gegenstände seien in der Saison 2017/18 rund um Sportveranstaltungen illegal gezündet worden, erklärte der Minister im Zuge einer Vernetzungsveranstaltung Anfang September. Das sei ein Anstieg um 93 Prozent seit 2011/12. Kickl ortete „akuten Handlungsbedarf“.  Ausnahmebewilligungen für Pyrotechnika soll es aber weiterhin geben.

„Wir schaffen es nicht“
In 99 Prozent der Fälle von illegalem Pyrotechnikeinsatz waren Fußballspiele betroffen. 21 Pyrotechnika wurden illegal bei Eishockeymatches und sieben bei sonstigen Wintersportveranstaltungen verwendet. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer merkte an, die Zahlen des Innenministeriums würden auch den illegalen Einsatz von Pyrotechnik außerhalb von Stadien umfassen. In den Arenen sei die Verwendung von illegaler Pyrotechnik seit der Einführung von geschützten legalen Bereichen für das Abbrennen von Fackeln massiv zurückgegangen. Pyrotechnik gänzlich vom Fußball fernzuhalten, hält Ebenbauer derzeit nicht für möglich. „Wir schaffen es nicht, die UEFA schafft es nicht“, sagte der Bundesliga-Vorstand.

Das Pyrotechnikgesetz gilt in seiner jetzigen Form seit 2010. Feuerwerke, bengalische Fackeln oder Böller dürfen demnach „in sachlichem, örtlichem und zeitlichem Zusammenhang mit einer Sportveranstaltung nicht besessen und nicht verwendet werden“. Die Veranstalter können jedoch Ausnahmen beantragen und das Abbrennen von gewissen Pyrotechnik-Klassen in bestimmten Bereichen des Stadions mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen erlauben.

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(Bild: KMM)



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