Feuer in Zelle gelegt

Noch ein Schubhäftling auf der Intensivstation

Wien
16.09.2018 15:21

Nach dem Feuer, das sechs Schubhäftlinge am späten Freitagabend in einer Zelle im Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel in Wien gelegt hatten, befindet sich mittlerweile nur noch eines der Opfer auf der Intensivstation, ein weiterer Mann wurde auf die Normalstation verlegt. Die übrigen vier Häftlingen konnten mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden, hieß es am Sonntagnachmittag seitens des Wiener Krankenanstaltenverbundes.

Bislang konnte erst einer der Männer, ein 31 Jahre alter Afghane, von der Polizei zum Vorfall „teilvernommen“ werden, berichtete Sprecher Paul Eidenberger. Die Angaben des Befragten seien daher vorerst auch der einzige Anhaltspunkt, wonach die sechs Schubhäftlinge nicht, wie zunächst angenommen, kollektiv Selbstmord begehen, sondern laut dem Sprecher vielmehr „eine Art Protest“ setzen wollten.

Bettwäsche und Matratze angezündet
Wie berichtet, hatten die Häftlinge am Freitagabend in der Zelle im ersten Stock des Polizeianhaltezentrums Bettwäsche sowie Matratzen in Brand gesteckt, und sich danach offenbar in einen Nassraum, der direkt an die Zelle angeschlossen ist, zurückgezogen. Den Spalt unter der Tür dichteten sie zunächst mit Stofffetzen ab, um den Rauch am Eindringen zu hindern. Dies allerdings gelang nicht, sodass einer der Häftlinge zurück in die verrauchte Zelle rannte und an der Tür Hilfe holen wollte. 

Bei dem Vorfall wurden neben den sechs Schubhäftlingen auch 14 weitere Insassen aus anderen Zellen wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung betreut. Wie es am Sonntag hieß, wurden zudem vier Polizisten - drei Frauen sowie ein Mann - bei dem Rettungseinsatz verletzt. 

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