Insider berichten

FPÖ-Eklat um Küssel-Freund: Spur ganz nach oben

Politik
15.09.2018 16:55

Der Vorschlag der FPÖ zur Bestellung von Hubert Keyl sorgt, wie berichtet, für heftige Kritik. Was nun aus Insiderkreisen durchsickerte, dürfte ebenfalls Wellen schlagen: Denn die Idee könnte offenbar aus dem Büro von keinem Geringerem als FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky gekommen sein. Eine zentrale Rolle dürfte - wie schon bei der Prügelaffäre in einem Wiener Nachtlokal - Keyls Ehefrau spielen.

Keyl soll im Jahr 2010 mit seiner Frau im Rahmen einer Burschenschafter-Party in Streit geraten und daraufhin von einem weiteren Teilnehmer des Festes niedergeschlagen und erheblich verletzt worden sein. Keyls Frau, langjährige ehemalige Mitarbeiterin des FPÖ-Parlamentsklubs, soll wenig später mit Gottfried Küssel als Unterstützer an ihrer Seite in das Nachtlokal zurückgekehrt sein.

Die angeblich andauernde Verbindung zu Küssel (der Mann wurde 2013 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt und ist in Haft) war es auch, die die Kritiker gegen die Bestellung Keyls auf die Barrikaden steigen ließ.

Selig gesprochenen Widerstandskämpfer als Verräter bezeichnet
Als der österreichische Widerstandskämpfer und Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter im Jahr 2007 von der katholischen Kirche selig gesprochen wurde, hatte Keyl außerdem einen Brief in der rechtsradiaklen Zeitschrift „Zur Zeit“ veröffentlicht, in dem er Jägerstätter als „Verräter“ bezeichnete, der „seine Kameraden im Stich gelassen hat“. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes veröffentlichte das Schreiben am Freitag auf Twitter.

Teile der FPÖ verwundert
Viele Insider und Vertreter der Opposition sehen in der Bestellung Keyls eine Grenze überschritten. Doch die Freiheitliche Führung ließ sich auch nach mehreren Tagen des Sperrfeuers nicht beirren und bestärkte am Samstag ihre Posten-Entscheidung. Das sorgt nun durchaus auch innerhalb der Vizekanzler-Partei für Verstimmung. Hochrangige FPÖ-Mitglieder geben sich im Gespräch mit krone.at verwundert darüber, dass man „jetzt diese Front aufmacht, ohne dass das irgendwie nötig wäre“. Der eigentliche Beweggrund soll noch dazu „weit oben“ - nämlich im Büro des Generalsekretärs - zu finden sein.

Keyls Ehefrau ist nach wie vor im Generalsekretariat der FPÖ tätig - als Verantwortliche für Parteifinanzen und persönliche Referentin von Harald Vilimsky.

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