Serienmodell enthüllt

Kia ProCeed: Mercedes CLA auf koreanische Art

Motor
14.09.2018 23:47

Gerade erst gestartet und schon mit Lob überschüttet: Der Golf-Konkurrent Kia Ceed punktet durch Design, Ausstattung, einen vergleichsweise moderaten Preis und üppige Garantien. Jetzt wollen die Koreaner mehr und nehmen einen anderen bekannten Rivalen mit großem Namen ins Visier. Denn wie der Mercedes CLA Shooting Break gehört der neue Kia ProCeed zur seltenen Gattung der Kombi-Coupés, die auf ein nach hinten abfallendes Dach setzen und sich so von den klassischen Praktikern unterscheiden.

(Bild: kmm)

Bevor der Neuling auf dem Pariser Autosalon im Oktober auf die Bühne rollt, fielen jetzt in Barcelona die letzten Hüllen. Natürlich hat das derart entblößte Auto bis auf die Grundform nur wenig mit der Studie des letzten Jahres zu tun, ein Blickfang ist es aber trotzdem. Da wurde am nahe verwandten Ceed-Kombi mit Namen „Sportswagon“ deutlich die Flex angesetzt, die Schräge im letzten Dachdrittel macht ihn bei aller Verwandtschaft zu einem recht eigenständigen Modell.

Das Gustostück ist also das Heck. Pummelig und trotzdem sportiv, potent und elegant zugleich. Eine Anlehnung an die Formensprache des größeren und mehr als dreimal so teuren Porsche Panamera Sport Turismo wird natürlich von den Kia-Entwicklern unter Leitung des früheren BMW-Manns Albert Biermann heftig bestritten. Gelungen ist das Hinterteil allemal, vor allem dank des über die Heckscheibe ragenden Dachabschluss mit Spoilerfunktion. Nett anzuschauen ist auch die Lichtgestaltung mit den durch eine durchgehende und illuminierte Leiste verbundenen Rückleuten.

In den Kofferraum passen 594 Liter. Das sind zwar gut 30 Liter weniger als beim Ceed-Sportswagon, aber rund 100 Liter mehr, als der erwähnte Mercedes CLA Shooting Break bietet. Je nach Ladebedarf können die Lehnen im Verhältnis 40:20:40 umgeklappt werden. Zahlreiche Ösen sind bei der Befestigung mitgeführter Waren hilfreich. Die Ladekante unter der Heckklappe ist etwas höher als üblich ausgefallen. Dafür entschädigt zusätzlicher Stauraum unter dem Ladeboden, in den zum Beispiel die Abdeckung des Kofferraums passt.

Sitzprobe vor dem Kofferraum auf der Rückbank: Gegenüber dem normalen Kombi fehlen wegen der stylischen Dachschräge rund vier Zentimeter lichte Höhe. Für Fond-Passagiere bis etwa 1,85 Meter kein Problem, erst echte Sitzriesen touchieren - so vorhanden - mit dem Haupthaar den Dachhimmel. Dafür ist der hintere Fuß- und Knieraum auch dann ausreichend, wenn ein Fahrer dieses Formats hinterm Lenkrad sitzt. 

Mit dem Vorgängermodell gleichen Namens hat der neue ProCeed nichts mehr gemein. Mit der kryptischen Bezeichnung „pro_cee´d“ wurde nämlich die dreitürige Coupé-Version der inzwischen abgelösten Baureihe angepriesen. Dieses Modell war gut 30 Zentimeter kürzer als der jetzt 4,61 Meter messende Fünftürer. Bedient hat sich der Neuling neben der vereinfachten Form der Namensgebung natürlich beim Innenleben seiner aktuellen Familienmitglieder. Wie im normalen Ceed oder dem Ceed-Sportswagon gibt es je nach Version diverse Assistenzsysteme wie Abstandsradar, Kollisionswarner, Toter-Winkel-Warner oder halbautomatisches Ein- und Ausparken.

Das Innenleben ist aufgeräumt und wird beherrscht vom Acht-Zoll-Monitor im Zentrum des Armaturenbretts. Das Navigationssystem arbeitet mit Daten von TomTom, bietet auch Smartphone-Anbindung für Android und i-Phone. Auf der Liste an Extras finden sich beheizbare und belüftete Sitze, ein hochwertiges Soundsystem oder schlüsselloser Zugang. Das alles ist aber bereits aus den anderen Ceed-Versionen bekannt.

Exklusives dagegen unter der Motorhaube: Wie künftig auch für den Fünftürer, kann das stärkste Herz der Baureihe geordert werden. Der ProCeed GT mit seinem 1,6-Liter-Turbobenziner leistet dann 204 PS und bedient sportliche Ambitionen mit 265 Nm. Klammheimliche Hoffnungen, dass er auch den Zweiliter-Turbobenziner (250/275 PS) des Konzernbruders Hyundai i30 N übernehmen könnte, haben sich also zerschlagen. Zunächst zumindest.

Dafür darf das Spitzenmodell mit zusätzlichen Design-Merkmalen wie einem größeren Lufteinlass, einer roten Zierleiste im Grill und einem Heckdiffusor auf sich aufmerksam machen. Für künftige Shooting-Break-Eigner ohne schweren Gasfuß hält Kia zudem zwei bekannte Triebwerke bereit: einen Benziner (1,4 l, 140 PS) und einen Diesel (1,6 l, 136 PS). 

Da der ProCeed erst im Frühjahr in den Schaufernstern steht, lässt sich Kia bei der Preisgestaltung noch nicht in die Karten schauen. Vermutlich wird er rund 1000 Euro über dem jeweils vergleichbaren Modell des konventionellen Kombis liegen.

(SPX)

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(Bild: kmm)



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