Mödlinger Opfer

„Sexpressung“ im Netz: Polizei verzeichnet Anstieg

Web
13.09.2018 13:36

Das Landeskriminalamt Niederösterreich verzeichnet aktuell einen Anstieg von Anzeigen wegen sogenannter Sextortion. Jüngstes Opfer der Erpressung mit freizügigen Bildern und Videos im Internet: ein 43-Jähriger aus dem Bezirk Mödling. Er sollte nach einem Video-Chat mit einer Unbekannten Tausende Euro zahlen, um eine Veröffentlichung der Nacktaufnahmen zu verhindern, wie die Polizei am Donnerstag berichtete.

Der Mann dürfte einen dreistelligen Betrag überwiesen haben, hieß es in einer Aussendung. Nach weiteren Forderungen erstattete der Niederösterreicher zu Wochenbeginn auf der Polizeiinspektion Mödling Anzeige. Der 43-Jährige hatte am 23. August über ein soziales Netzwerk von einer Unbekannten namens Laura eine Freundschaftsanfrage erhalten und sich in einem Video-Chat ausgezogen. Danach war er mit Geldforderungen von mehreren Tausend Euro für die Löschung der Aufnahmen konfrontiert, die Unbekannte drohte mit der Veröffentlichung des Videos.

Scham und Angst als Druckmittel
„Waren anfänglich nur Männer betroffen, sind es inzwischen auch Mädchen und Frauen“, teilte die Landespolizeidirektion mit. Sextortion - eine Kombination aus den Begriffen „Sex“ und „Extortion“ (Erpressung) - nehme weltweit zu. Dabei bringen attraktive Unbekannte ihre Opfer dazu, in Video-Chats nackt zu posieren oder sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Die Täter nehmen Bilder oder Videos auf und drohen mit der Veröffentlichung, wenn die Opfer ihrer Forderung nicht nachkommen, den geforderten Geldbetrag zu zahlen. „Die Scham und Angst der Opfer wird dabei als Druckmittel genutzt“, so die Polizei.

Polizei: „Skeptisch sein“
Die Exekutive empfiehlt, sehr skeptisch zu sein, wenn äußerst attraktive und unbekannte Chat-Partner mit Komplimenten schmeicheln und dann rasch auf andere Medien wechseln möchten. „Zeigen Sie sich niemals nackt vor der Kamera Ihres Computers/Mobiltelefons - die Kamera am besten verdecken/abkleben.“ Werde man bereits erpresst, sollte man den Chat-Kontakt sofort abbrechen und nicht zahlen. „Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf“, so die Polizei. Chat-Verlauf und Nachrichten sollten mittels Screenshot gespeichert werden. Opfer sollten den Nutzer bei den Internetplattformen bzw. Foren melden und die Löschung der Aufnahmen veranlassen.

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