Grüne im Umbruch

Christoph Chorherr tritt ab und wird Bio-Bäcker

Wien
10.09.2018 09:41

Bei den Wiener Grünen bleibt kein Stein auf dem anderen: Nachdem erst vor wenigen Tagen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou ihren Rückzug angekündigt hatte, gab nun auch der langjährige Gemeinderat Christoph Chorherr (57) seinen Abgang mit Jahresende bekannt. Er habe sich entschieden, seine „lange Zeit als Berufspolitiker zu beenden“, erklärte Chorherr, der künftig Bio-Brot backen wird, am Montagvormittag.

„Für uns Wiener Grüne beginnt jetzt eine neue Phase“, meinte ‏Chorherr, der in den 1990er-Jahren auch kurzzeitig Chef der Bundesgrünen war. Im November wisse man, wer nächster Spitzenkandidat sei. Er habe schon „sehr, sehr lange“ nachgedacht, wann für ihn der Punkt erreicht sei, seine Lebensphase in der Wiener Kommunalpolitik zu beenden, erklärte Chorherr. Das Ergebnis dieser Nachdenkphase ist seit Montag bekannt: Rund um den Jahreswechsel will Chorherr sein Mandat zurücklegen, denn er wolle „nicht als Politiker in Pension gehen“.

Chorherr wird nun Bäcker
Chorherr, Sohn des inzwischen verstorbenen Ex-„Presse“-Chefredakteurs Thomas Chorherr und Mitbegründer der Grünen, der seine Rolle aber nie als Fundamentalist angelegt hat, will nun Unternehmer werden. Konkret will er in Wien gemeinsam mit Partner Heli Gragger eine Holzofenbäckerei eröffnen und dort „tolles ökologisches Brot“ herstellen. Beschäftigt werden sollen dort Menschen „aus dem zweiten Arbeitsmarkt oder auch Flüchtlinge“.

„Möchte mich bedanken und verneigen vor den Grünen“
Der 57-Jährige kündigte außerdem an, ehrenamtlich Grüner zu bleiben, „falls das gewünscht wird“. Der Partei streute er zum Abschied Rosen: „Ich möchte mich wirklich bedanken und verneigen vor den Grünen.“ Sie hätten auch akzeptiert, dass er mitunter anderer Meinung gewesen sei. Er würdigte auch die abtretende Vassilakou.

Neun Personen rittern um Vassilakou-Nachfolge
Vassilakou hatte am 2. September bekannt gegeben, dass sie bei der 2020 anstehenden Wien-Wahl nicht mehr kandidieren wird. Das Regierungsamt will sie spätestens bis Frühsommer 2019 an den neuen Spitzenkandidaten übergeben. Wer dies wird, soll bis November entschieden werden. Insgesamt rittern neun Personen um die Spitzenkandidatur bei den Wiener Grünen.

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