Mit „Tracer-Stoffen“

Forscher wollen Flugverkehr sicherer machen

Wissenschaft
07.09.2018 06:00

Beim letzten Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 führte die Vulkanaschewolke zum weitgehenden Erliegen des europäischen Flugverkehrs. Wie sich Asche oder radioaktive Stoffe nach einem AKW-Unfall in der Atmosphäre ausbreiten, untersuchen nun Forscher.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „EUNADICS-AV“ wollen unter anderem die ZAMG, das Bundesheer, die Universität Salzburg, die Austro Control sowie das Wiener Unternehmen Flightkeys überprüfen, ob bisher verwendete Ausbreitungsmodelle mit der Realität übereinstimmen. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) entlassen die Projektpartner dieser Tage ungefährliche „Tracer-Stoffe“ in die Luft und simulieren damit einen echten Notfall.

Experten messen, wie das in geringen Mengen in die Atmosphäre ausgebrachte, nicht radioaktive Gas mit dem Wind verfrachtet wird. Die Messgeräte hierfür werden in Flugzeugen eingebaut, die jene Regionen abfliegen, in denen sich die „Tracer-Stoffe“ ausbreiten. Mit diesem Ansatz lassen sich trotz geringer Mengen, Rückschlüsse auf die Verteilung ziehen, heißt es.

"Auch bei realen Notfällen ermitteln Messflugzeuge die Verteilung von Substanzen in der Atmosphäre, um vor Gebieten mit erhöhten Konzentrationswerten zu warnen“, so Projektleiter Marcus Hirtl von der ZAMG. Die Daten aus diesen Experimenten werden als Grundlage für europaweite Übungen im März kommenden Jahres dienen.

Auswirkungen auf Luftverkehr werden simuliert
Die durchgespielten Szenarien sind an einen Vulkanausbruch und einen Unfall in einem Kernkraftkraftwerk angelehnt. Die Experten des aus 21 Organisationen aus zwölf Ländern bestehenden, von der EU unterstützten Forschungskonsortiums werden dann die sinnvollsten Maßnahmen berechnen und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Luftverkehr simulieren. Das soll dazu beitragen, dass in derartigen Notsituationen ein teilweiser Flugbetrieb sicher aufrechterhalten werden kann.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele