Katia-Wagner-Talk

Ellensohn: „Stadt hat natürlich zwei Gesichter“

Wien
05.09.2018 19:54

„Wien, Wien, nur du allein“, das sang schon Peter Alexander. Doch ist die Bundeshauptstadt tatsächlich so lebenswert, wie es zuletzt in mehreren internationalen Studien hieß? Im #brennpunkt-Talk mit Moderatorin Katia Wagner (Highlights oben im Video - die komplette Sendung finden Sie hier) nahmen dazu am Mittwochabend David Ellensohn, der sich als Klubobmann der Wiener Grünen derzeit um den Parteivorsitz bewirbt, FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, Polit-Blogger Andreas Unterberger und ein wunderbares Original Wiens, die Opernsängerin und Society-Lady Birgit Sarata, Stellung.

Während das Wirtschaftsmagazin „Economist“ Österreichs Bundeshauptstadt zum Weltmeister mit der global höchsten Lebensqualität kürt, kennen nicht wenige auch die Schattenseiten der Großstadt: starke Zuwanderung, wachsende Armut in manchen Bezirken, Wohnungsnot, politische Skandale - und eine Stadtregierung, in der die grünen Koalitionspartner aktuell ein ziemliches Chaos an ihrer Parteispitze zelebrieren. Klubchef Ellensohn betont, dass man sich im Rathaus sehr wohl bewusst sei, dass „Wien zwei verschiedene Gesichter hat“: „Es ist nicht alles super. Die Regierung neigt dazu, alles schön-, die Opposition, alles schlechtzureden. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.“

FPÖ-Klubobmann Gudenus wehrt sich gegen den Vorwurf des Wien-Bashings: „Ich liebe Wien. Aber die letzten sieben Jahre unter Rot-Grün sind verlorene Jahre.“ Andere Studien, etwa von der EU-Kommission zum Thema Lebensqualität, würden Wien ein weit schlechteres Zeugnis ausstellen. „Jede Studie ist nur eine Abbildung von verschiedenen Parametern. Am besten ist es, die Menschen auf der Straße zu fragen. Und mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen.“ Besonders die Zuwanderung sei ein Problem, so Gudenus: „Wien zahlt Geld ohne Ende aus und lockt die Zuwanderer mit Sozialleistungen.“

„Radwege sind nicht die Hauptproblematik“
Der Blogger Andreas Unterberger sieht das Hauptproblem nicht in den viel zitierten Radwegen, sondern etwa in der Problematik im Gesundheitsbereich: „Wenn Sie nicht gerade als blutiger Fleischklumpen nach einem Autounfall angeliefert werden, dann warten Sie Stunden in den Ambulanzen.“ Auch die zunehmende Migration sowie bauliche Maßnahmen an Gründerzeitbauten findet er problematisch.

Das Wiener Urgestein, Society-Lady Birgit Sarata, findet sehr wohl, dass die Radwege ein Problem darstellen: „Die Radfahrer sollten ein Schild haben, wie die Autofahrer.“ Allgemein ist sie aber mit der Situation in ihrer Heimatstadt zufrieden: „Ich mache keinen Urlaub mehr, weil ich kenn eh die ganze Welt. Und dann geh ich einfach durch Wien und schau mir die Häuser an und denk mir, Gott sei Dank bin ich nicht in Indien geboren. Auch meine Freunde aus dem Ausland denken so.“

„Wir arbeiten bis 2020 und dann wird gewählt“
Zum Thema Neuwahlen betonte Ellensohn, dass man sich selbstverständlich an die Koalitionsvereinbarung halten werde: „Wir werden bis 2020 arbeiten und dann wird gewählt.“ Gudenus hält dagegen, dass Neuwahlen Wien guttun würden. „Wir werden Wien sicherer machen, die Bundesregierung arbeitet da bereits daran.“ Unterberger erwartet auch bei Neuwahlen keine großen Veränderungen: „Auch wenn (SPÖ-Bürgermeister Michael) Ludwig keine erotische Liebe zu den Grünen hat, wird es keine burgenländischen Verhältnisse geben.“

Sämtliche bisherige Ausgaben des Talk-Formats (jeden Mittwoch, 19 Uhr, hier auf krone.at) zum Nachsehen sowie Highlight-Videos finden Sie unter krone.at/brennpunkt.

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