Fragen der Sicherheit

Interview: „Drogenersatz wird großes Problem“

Kärnten
02.09.2018 06:00

Dramatisch viele Drogentote, Einbrüche in Apotheken, Drogenersatzmittel, die den Schwarzmarkt überschwemmen - wie sicher sind Kärntens Apotheken? Sind sie gar ein leicht zu knackender Selbstbedienungsladen für Süchtige? Darüber sprach die „Krone“ mit Kärntens Apothekerpräsident Paul Hauser.

In Völkermarkt wurde gleich viermal in dieselbe Apotheke eingebrochen, Drogenersatzmittel wurden gestohlen. Gibt es Vorschriften, wie diese aufbewahrt werden müssen?

Generell gilt, dass alle diese Substanzen und Präparate in einem versperrbaren Schrank verwahrt werden müssen. Der darf vom Verkaufsraum aus nicht einsehbar sein.

Aber irgendwelche Normen, wie sicher denn dieser Schrank sein muss, welche Wand- und Schlossstärken er haben muss, existieren offenbar nicht?

Nein, die gibt es nicht. Er muss aber versperrbar sein. Ein Tresor ist allerdings nicht vorgeschrieben.

Viele Apotheken übersiedeln in Fachmarktzentren an die Peripherie der Orte. Dort ist in der Nacht alles verlassen, Einbrecher haben leichtes Spiel Wie wär es mit Alarmanlagen?

Das Gesetz schreibt uns nichts dergleichen vor. Einige Kollegen haben Sicherheitsdienste engagiert, die mehrmals in der Nacht auf Kontrollgang sind. Aber die müssen halt auch tatsächlich kontrollieren

Sie sehen also keinen Handlungsbedarf?

Es besteht kein Grund, die Sicherheit der Apotheken in Frage zu stellen. Hingegen wird das Drogenersatzprogramm zum Problem.

Aus welchem Grund?

Substitution boomt seit Jahren. In Klagenfurt gibt es eine Apotheke, da kommen Samstagvormittag 70 Patienten ihren Drogenersatz holen. Wie soll man in vier Stunden Öffnungszeit kontrollieren, ob wohl alle ihre Dosis schlucken und nichts hinausschmuggeln? Oder ob die Gründe, warum sie eine Wochenration brauchen, zutreffen? Und es werden leider immer mehr Patienten.

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