Prozess in Innsbruck

Opfer von Somalier: „Sah in den Lauf der Pistole“

Tirol
31.08.2018 06:30

Er wirkte wie ein Unschuldslamm, doch seine Versionen wertete die Richterin als reines Märchen: Am Landesgericht musste sich nun jener Somalier verantworten, der im Mai in Innsbruck unter Einsatz einer Schreckschusspistole die Geldtasche eines Passanten erbeutet hatte. Es setzte mehr als drei Jahre Gefängnis!

„1. Oktober 2001“ gab der Somalier beim Prozess als Geburtstag an. Doch längst hatten Gutachter festgestellt, dass der Mann viel älter als 17 Jahre ist, das Jugendstrafrecht also nicht zur Anwendung kommt. In den Morgenstunden des 5. Mai hatte der Angeklagte einen Einheimischen (27) beobachtet, der bei den Bögen in seine Geldtasche sah, weil er eine Pizza kaufen wollte. „Der Angeklagte riss mir die Geldtasche mit 220 Euro aus der Hand und spazierte dann aller in Ruhe weiter“, erzählte das Opfer als Zeuge. Er ging dem Somalier nach, doch dieser spielte den Ahnungslosen. In einer Hauseinfahrt eskalierte die Situation.

„Pistole gezogen wie Cowboy“
Der Somalier zog „wie ein Cowboy“ eine Schreckschusspistole aus dem Hosenbund - „er zielte auf mein Gesicht, ich sah direkt in den Lauf, zum Glück machte es dann nur klick, klick, klick“, so der 27-jährige Tiroler. Noch am selben Tag erkannte er am Bahnhof den Täter wieder und rief die Polizei.

Angeklagter mit unglaubwürdiger Version
Vor Gericht behauptete der Somalier gestern, dass er zunächst vom Opfer angesprochen worden sei, ob er nicht Kokain kaufen wolle. Dann hätten ihn der Tiroler und zwei Begleiter mit ihren Hunden bedroht, worauf er die Schreckschusspistole zog, dann sofort flüchtete. Der Schöffensenat glaubte kein Wort des zweifach Vorbestraften, der sich auch gegenüber früheren eigenen Aussagen widersprochen hatte. Samt Widerruf bedingter Strafen muss er nun 38 Monate in Haft - rechtskräftig.

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