Appell an Politiker

Elektro-Zäune schützen am besten vor Wölfen

Oberösterreich
30.08.2018 10:00

„Das Sicherste ist der Elektroschock“, sagt der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal von  der Uni Wien über Schutzmaßnahmen gegen den Wolf. Er tritt massiv dafür ein, Viehbauern auch in Oberösterreich den Kauf von Elektrozäunen finanziell endlich abzugelten. Und er warnt: „Wolfsfreie Zonen zu verhängen, ist unmöglich!“

Der Wolf ist in Österreich wieder heimisch. Biobauer und Schafhalter Willi Klaffl (59) aus Langenlois bekam das schon vor acht Jahren leidvoll zu spüren. Wölfe töteten eines seiner 250 Schafe und verletzten ein zweites schwer. Doch seit damals hat er aufgerüstet, sich mobile Elektrozaun-Netze und Herdenschutzhunde zugelegt.

Hohe Kosten
„Das bedeutet aber viel Zeitaufwand und kostet Geld“, betont der 59-Jährige. Er appelliert daher an die heimischen Politiker, für Bauern endlich entsprechende finanzielle Förderungen zu installieren. Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal gibt ihm recht.

In anderen Bundesländern bessere Unterstützung
In Tirol, Salzburg und der Steiermark werden vorbeugende Schutzmaßnahmen daher bereits abgegolten. Auch in Südtirol erhalten Bauern nun pro Laufmeter Elektrozaun (1,2 Meter Höhe) 8 Euro Entschädigung.

Grüne reichen Initiativantrag ein
In Oberösterreich ist man davon noch weit entfernt. Einzig die Grünen machen sich dafür stark. Sie haben auch einen Initiativantrag im Landtag eingebracht. „Effizenter Herdenschutz bewirkt, dass sich Wölfe auf das Erbeuten von Wildtiere spezialisieren, weil Nutztiere nicht einfach zu kriegen sind“, sagt Klubchef Gottfried Hirz.

„Lasst uns mit dem Wolf nicht allein!“
Willi Klaffl (59) aus Langenlois hat 250 Schafe, die er seit einem Wolfsriss mit Herdenschutzhunden und Elektrozäunen bewacht. Er hofft auf öffentliche Förderungen.

„Krone“: Sie betreiben einen ziemlichen Aufwand, um Ihre Schafe zu schützen.
Willi Klaffl: Wir haben derzeit sechs Herdenschutzhunde und 60 Elektroschutznetze im Einsatz. Ein Netz kostet 110 Euro. Zusätzlich kontrollieren wir unsere 70 Hektar Weideflächen persönlich. So legen wir täglich 70 Kilometer Fahrtstrecke zurück.

„Krone“: Die Kosten für den Herdenschutz mussten Sie komplett selbst tragen?
Klaffl: Ja. Daher lautet mein Aufruf an die Politiker: Bitte unterstützt die Herdenschutzmaßnahmen und lasst uns mit dem Wolf nicht allein.

Jürgen Pachner/ Kronen Zeitung

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