Nur 18 Bürgermeister

SPÖ fragt, wie sie näher an die Bürger kommt

Salzburg
29.08.2018 11:00

Mit einer Umfrage des Linzer Analyse-Institutes Jaksch & Partner starten dieser Tage still und heimlich die Vorgeplänkel für die Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2019. Vor allem die SP hat viel Boden gut zu machen: Sie stellt nur noch 18 Bürgermeister im Land.

Zahlreiche Salzburger erhielten in den letzten Tagen Telefonanrufe des Linzer Analyse-Institutes Jaksch & Partner, Auftraggeber der Umfrage ist der rote Gemeindevertreter-Verband GVV. Dabei wurde nicht nur die berühmte Sonntagsfrage gestellt, es wurde auch gezielt der Bekanntheitsgrad sozialdemokratischer Bürgermeister, Stadträte und Landtagsabgeordneter nachgefragt: Wissen Sie wofür dieser Mandatar steht? Sind Sie mit seiner Politik zufrieden?
Die Sozialdemokraten hatten bei den letzten Gemeindewahlen 2014 fünf Ortschefs an die VP verloren (Abtenau, Bramberg, Werfen, Ramingstein und Leogang), im Gegenzug aber nur zwei Bürgermeister von den Schwarzen erobert (Bischofshofen, Mühlbach am Hochkönig). Besonders schmerzlich war der Verlust in der traditionell roten Landeshauptstadt, wo im Dezember 2017 Harald Preuner von der ÖVP erstmals nach Josef Dechants Abgang 1999 den Bürgermeistersessel wieder schwarz einfärbte - wenn auch nur mit 294 Stimmen Vorsprung.

Neben der Landeshauptstadt gilt die SP-Analyse vor allem den früheren roten Hochburgen: Zell am See (bis 2009) und Mittersill (bis 2004), Hallein (bis 1998) sowie aktuell Saalfelden, Oberndorf und Bürmoos. Oberndorf gilt nach Peter Schröders geplantem Abgang als Wackelkandidat, auch Bernhard Auinger wird es in der Mozartstadt schwer haben. Farb-, konturlos und ohne politische Schwergewichte stehe die Landes-SPÖ derzeit da - das sehen nicht nur altgediente „Rote“ so: Hoffnungsvolle Kandidaten wie Peter Eder ließ man zur AK ziehen, der bürgernahe Andreas Haitzer hat sich auf seinen Schwarzacher Bürgermeister-Sessel zurück gezogen.
Generell wird es immer schwieriger, Interessierte für einen Bürgermeisterposten zu finden: „Nach Abzug aller Steuern bleiben mir 1800 Euro netto im Monat“, so ein hauptamtlicher Landbürgermeister zur „Krone“: „Damit befinde ich mich auf dem Lohnniveau eines Bauhof-Mitarbeiters, trage aber die politische Verantwortung im Ort.“
Beim SP-Frauen-Anteil schaut es finster aus: Nur die für die SP angetretene Michaela Höfelsauer eroberte in Lend den Bürgermeistersessel. Nur noch 18 Bürgermeister werden von den Sozialdemokraten gestellt, die VP hält in 97 Gemeinden den Chefsessel. Außerdem sind in vier Gemeinden (Anif, Maria Alm, Mittersill und Thomatal) unabhängige Kandidaten am Ruder.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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