Halep draußen

US Open: Eine Sensation und zwei Kurzauftritte

Tennis
28.08.2018 06:43

Die größte Überraschung ist gleich zu Beginn des ersten Turniertags der US Open 2018 passiert: Das 2:6-4:6-Aus der topgesetzten Rumänin Simona Halep gegen die Estin Kaia Kanepi nach starken Auftritten davor kam unerwartet. Dafür gaben sich die Superstars Serena Williams wie auch die Titelverteidiger Rafael Nadal und Sloane Stephens am Montag in New York keine Blöße.

Nadal hatte überhaupt in der Night Session im letzten Spiel des Tages einen Kurzauftritt. Sein spanischer Landsmann und Freund David Ferrer musste im Arthur Ashe Stadium, in dem zuvor US-Popstar Kelly Clarkson die Eröffnungsfeier der 50. US Open gesanglich begleitet hatte, beim Stand von 6:4,3:4 aus Sicht Nadals aufgeben. Ein unrühmliches Ende für den großen Kämpfer Ferrer, der seine letzte Grand-Slam-Partie wegen einer Wadenverletzung nicht fertig spielen konnte. „Ich bin sehr traurig für ihn. Er ist einer meiner engsten Freunde auf der Tour. Es ist schade, dass es so enden musste“, zeigte Nadal Mitgefühl.

Sein Pendant, Simona Halep, trat bereits die Heimreise an. Es sei einfach ein schlechter Tag für sie gewesen. Ein späterer Blick auf die Major-Bilanz der French-Open-Siegerin zeigte allerdings, dass es für Halep nicht ganz so ungewöhnlich ist. In bisher 34 Majors ist sie nun schon zum zwölften Mal gleich im ersten Match gescheitert.

„Tolles Gefühl“ für Serena
Serena Williams, die vergangenes Jahr in Flushing Meadows mit der Geburt ihrer Tochter Olympia während der US Open nur abseits des Courts für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist wieder zurück im größten Tennis-Stadion der Welt. „Es ist so ein tolles Gefühl, wieder hier zu stehen“, freute sich Williams nach dem 6:4,6:0-Sieg über die Polin Magda Linette. Dann teilte die in Bezug auf ihre Mutterschaft immer mitteilungsbedürftige US-Amerikanerin den Fans auch noch mit, dass sie ganz niedergeschlagen war, weil sie sich von ihrer Tochter vor der Abfahrt zum Match nicht verabschiedete hatte.

Ähnlich wie Williams hatten sich zuvor mit Andy Murray und Stan Wawrinka zwei in diesem Jahr zurückgekehrte männliche Topstars zwei Jahre nach ihren bis dato letzten US Open in Flushing Meadows mit Siegen zurückgemeldet. Murray besiegte in seinem ersten Grand-Slam-Match seit 14 Monaten den Australier James Duckworth im neuen Louis Armstrong Stadium mit 6:7(5),6:3,7:5,6:3.

Murray froh
Der mittlerweile 31-jährige Schotte ist nach einer Hüftverletzung aktuell nur Nummer 382, sein Gegner nutzte nach gleich fünf Operationen ebenfalls das „geschützte“ Ranking. Murray war froh, die Hürde genommen zu haben. „Es war schwierig. James hat sehr gut aufgeschlagen und hat viele Stoppbälle gespielt. Ich bin froh, dass ich da durchgekommen bin“, sagte Murray nach seinem ersten Grand-Slam-Match seit dem Viertelfinal-Aus 2017 in Wimbledon.

„In den vergangenen zehn, elf Jahren meines Lebens, habe ich all mein Training und meine Saisonvorbereitung darauf ausgelegt, dass ich bei den Grand Slams spiele“, erklärte Murray. „Sie zu vermissen, ist schwer, wieder zu ihnen zurückzukommen, ist großartig.“

Der Körper des ehemaligen Weltranglisten-Ersten hat jedenfalls bei schwierigen, sehr schwülen Bedingungen gehalten. „Es war das erste Mal seit 14 Monaten, dass ich vier Sätze gespielt habe, mal schauen wie es mir morgen Früh geht“, meinte er trocken.

Erleichterung bei Wawrinka
Die Erleichterung war auch Wawrinka anzusehen, der 2016 die US Open gewonnen hat und im Vorjahr wegen zwei Knie-Operationen seinen Titel nicht verteidigen konnte. Der Schweizer ist in seinem Comeback-Prozess schon etwas weiter. Das war auch nötig, denn mit dem als Nummer 8 gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow hatte er ein sehr schweres Auftaktlos.

„Es war ein hartes Match. Wenn du gegen Grigor in der ersten Runde eines Slams antrittst, musst du vom ersten Punkt an dein bestes Tennis spielen“, sagte der Eidgenosse. „Ich bin wirklich glücklich über den Sieg, aber auch mit meinem generellen Level.“ Er verbessere sich nun von Turnier zu Turnier.

Grundsätzlich müsse er aber geduldig bleiben. „Ich weiß, dass mein Level wirklich hoch ist, aber es gibt viele Fragezeichen, wie mein Körper und mein Geist durchhält.“ Wawrinka sieht das Jahr 2018 als „eine Art Übergangsjahr“. Er will sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzen. „Ich möchte das Jahr gut beenden und darauf aufbauen für das nächste Jahr.“

Big Five wieder vereint
Die US Open sind auch das erste Turnier seit langer Zeit, bei dem neben Nadal, Roger Federer und Novak Djokovic auch Murray und Wawrinka gemeinsam antreten. „Ja, das ist gut. Ich habe Andy ein bisschen zugeschaut und es ist toll, dass er wieder da ist, kämpft und glücklich nach einem Sieg ist“, meinte Wawrinka, der mit einem „Stan the man“-T-Shirt zur Pressekonferenz erschienen war.

„Ich habe immer den Topspielern gerne zugeschaut und wenn möglich gegen sie in einem Finale gespielt“, ergänzte der Schweizer. Es sei großartig für das Turnier und die Fans.

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(Bild: KMM)



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