Gesetz missachtet?

Pyro: Rechtliches Nachspiel für Steffen Hofmann

Fußball National
27.08.2018 13:47

Die Stadionlichter gingen an, der „Fußballgott“ trat ein letztes Mal spektakulär in Erscheinung - mit einer grün leuchtenden bengalischen Fackel in der Hand. Steffen Hofmanns Einlage im Zuge seines Abschiedsspiels im Juli hat jetzt ein rechtliches Nachspiel. Dem nunmehrigen Ex-Rapid-Kapitän wurde eine Straferkenntnis über 500 Euro zugestellt. Grund: Vergehen gegen das Pyrotechnikgesetz. Für ein kolportiertes Stadionverbot sieht sein Anwalt keine Grundlage.

„Steffen hat bei seinem Abschiedsspiel einen pyrotechnischen Gegenstand benutzt. Das haben 25.300 Menschen im Stadion gesehen und Tausende Fans vor den Fernsehgeräten“, macht Anwalt Paul Kessler aus dem - rein rechtlichen - Vergehen seines Mandanten kein Hehl. Sollte das Landesverwaltungsgericht die 500 Euro Strafe bestätigen, „wird Steffen sie selbstverständlich begleichen“, erklärt Kessler im Gespräch mit krone.at. Wenn nicht, wird Hofmann den gleichen Betrag an die Gruft der Caritas Wien spenden.

Gesetz überinterpretiert?
Dem Anwalt und dem „Fußballgott“ geht es nicht um die 500 Euro. Vielmehr wollen sie „Umfang und Schutzzweck des Pyrotechnikgesetzes einmal genauer unter die Lupe“ nehmen. Im konkreten Fall seien durch Hofmanns Pyrotechnik-Einsatz keine Personen gefährdet gewesen. „Außerdem sieht das Gesetz für die Verwendung von Pyrotechnik auf Bühnen, z.B. in Theatern, Ausnahmen vor. Das könnte man hier ähnlich sehen.“

Keine Angst vor Stadionverbot
Besagte Straferkenntnis wurde vergangene Woche Hofmann zugestellt, der spielte sie an den Anwalt weiter. Vermutlich wurde die beim Abschiedsspiel vertretene Polizei amtswegig aktiv. „Das ist auch in Ordnung“, sagt Kessler: „Es gibt keinen Grund, vor dem Gesetz einen Fan anders zu behandeln als Steffen Hofmann.“ Eine Stadionsperre fürchtet Kessler allerdings nicht. „Dafür sehe ich keine Grundlage“.

In diesem Zusammenhang auch nicht uninteressant: Das Innenministerium veranstaltet nächste Woche ein Symposium mit dem Titel „Sicherheit bei Sportveranstaltungen - Pyrotechnik“. Von Innenminister Herbert Kickl und Sportminister Heinz-Christian Strache abwärts werden dort durchaus namhafte Player referieren. Gut möglich, dass dabei auch die Causa Hofmann thematisiert wird.

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(Bild: KMM)



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