Vorreiter Kaindorf

Eine steirische Region pfeift auf Plastiksackerln

Steiermark
25.08.2018 08:00

Plastiksackerln sind zwar praktisch, belasten aber zunehmend die Umwelt. Immer mehr steirische Unternehmen und zuletzt auch ganze Gemeinden entscheiden sich deshalb bewusst für ökologische Alternativen aus Papier oder Baumwolle. Die Erfahrungen der Öko-Region Kaindorf zeigen: Es geht auch ganz ohne Plastik.

In der Öko-Region Kaindorf ist das Plastiksackerl bereits seit 2011 Geschichte. In den drei Gemeinden Ebersdorf, Hartl und Kaindorf wurde das Verbot nach anfänglicher Aufregung zum vollen Erfolg: „Es stellte sich in den letzten sieben Jahren ein regelrechter Memory-Effekt ein: Die Bewohner greifen mittlerweile selbstverständlich zur Stofftasche, zum Korb oder zur biologisch abbaubaren Papiertasche, wenn sie einkaufen gehen“, freut sich Margit Krobath, Managerin der Klima- und Energiemodell-Region Kaindorf.

Diesen Eindruck bestätigt auch Franziska Rodler, Seniorchefin im gleichnamigen Kaufhaus in Kaindorf: „Die Papier- und Stoffsackerln werden im Ort sehr gut angenommen, mittlerweile nehmen sehr viele Kunden sogar ihre eigenen Boxen mit und lassen sich die Wurst direkt hineinlegen.“ Auch das Folgeprojekt, die ökologische Jausenbox, sei ein voller Erfolg. Seit zwei Jahren wird jedem Schulanfänger der Öko-Region eine biologisch abbaubare Jausenbox geschenkt. „Man spart sich die Folie zum Einpacken und kann dadurch unnötigen Plastikmüll vermeiden“, erklärt Krobath.

Südoststeirer ziehen nach
„Guter Stoff für die Region“ - so nennt sich die aktuelle Kampagne der südoststeirischen Gemeinden Fehring, Kapfenstein, Riegersburg, St. Anna am Aigen und Unterlamm. Gemeinsam wollen auch sie dem Kunststoffsackerl den Garaus machen. Als Anreiz erhielt jeder der rund 7000 Haushalte eine bedruckte Fairtrade-Stofftasche.

Auch der Handel setzt Zeichen
Erfolgreiche Initiativen gibt es aber auch im Handel selbst: Die seit 2014 laufende Kampagne „Pfiat di Sackerl“ hat den kostenlosen Plastiksackerln in Kassennähe in 13 großen Handelsketten (darunter Rewe, Lidl und Hofer) ein Ende gesetzt. Aus dem Bericht des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit geht hervor, dass die Anzahl der Einwegtragetaschen von 2014 bis 2017 dadurch bereits um 21 Prozent reduziert werden konnte.

Das größte Problem stellen derzeit noch die dünnen „Obstsackerln“ dar. Doch auch diesbezüglich werden bereits Alternativen aus Papier getestet. Aktuell zum Beispiel gerade in acht steirischen Interspar-Märkten..

Cornelia Knabl, Kronen Zeitung

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