Nach Grenzsturm

Spanien schickt Migranten nach Marokko zurück

Ausland
23.08.2018 22:19

Jene 116 afrikanische Migranten, die am Mittwoch in einem erneuten Massenansturm die Grenzzäune der spanischen Exklave Ceuta überwunden hatten, sind nach nur 24 Stunden wieder nach Marokko zurückgeschickt worden. Die Migranten wurden am Donnerstag in einzelnen Gruppen von bis zu zehn Menschen den marokkanischen Behörden übergeben. Die Rücküberstellung basiert auf einer Übereinkunft zwischen Spanien und Marokko aus dem Jahr 1992, wonach sich das nordafrikanische Land zur Rücknahme von Flüchtlingen auch aus Drittländern bereit erklärt. Dieses Abkommen sei in den vergangenen Tagen auf Antrag Madrids „reaktiviert“ worden, berichtete die Tageszeitung „El Pais“.

Die spanische Regierung sah sich aufgrund der jüngsten Massenanstürme und der überfüllten Flüchtlingslager zu dieser Maßnahme gezwungen. So befanden sich nach der Ankunft von mehr als 600 Migranten Ende Juli plötzlich 1200 Menschen in einem Aufnahmezentrum, welches eigentlich für höchstens 512 Personen konzipiert ist.

Spanien als neues Hauptziel
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration hat Spanien dieses Jahr Italien als Hauptziel der illegalen Migranten abgelöst. Seit Jahresanfang seien mehr als 26.350 Flüchtlinge über die westliche Mittelmeer-Route in Spanien angekommen, hieß es in einer jüngsten Bilanz. Das sind rund dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Spanien hat in Nordafrika zwei von Marokko beanspruchte Exklaven: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der Exklaven hoffen Tausende Not leidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

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