Schon sieben Tote

Schiedlberger Todeskreuzung nach Unfall in Kritik

Oberösterreich
22.08.2018 06:30

Nach dem jüngsten Unfalldrama mit einem getöteten Linzer (38) sorgt einmal mehr die berüchtigte Todeskreuzung in der Gemeinde Schiedlberg für Aufregung. Obwohl schon sieben Menschen dort starben, gilt sie nicht als Unfallhäufungsstelle.

Bis zum vorigen Sonntag hat die Kreuzung der Sierninger- mit der Matzelsdorferstraße schon sieben Todesopfer gefordert. Das jüngste Drama ereignete sich, wie berichtet, Samstag Nachmittag: Ein 19-Jähriger in Linz wohnhafter Iraker überholte mit seinem Auto trotz Sperrlinie und Warnschildern den Pkw eines 63-Jährigen und wurde, sich mehrmals überschlagend, in ein Feld geschleudert. Der Onkel (38) des Lenkers wurde ins Freie geschleudert und starb.

Keine Unfallhäufungsstelle
Doch dieser Straßenabschnitt, genauer diese Kreuzung, war die letzten Jahre keine Unfallhäufungsstelle, stellte jetzt das Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner auf „Krone“-Anfrage klar- siehe dazu auch unser Daten-Kasten. So ergab eine Unfallauswertung, dass sich in den letzten zehn Jahren sechs Unfälle ereignet hätten, wovon einer im Jahr 2014 tödlich geendet hatte.

20 anerkannte Unfallpunkte
„Es sind Sperrlinien vorhanden, um Überholvorgänge im Kreuzungsbereich zu unterbinden, auch Gefahrenzeichen wurden angebracht“, erklären die Experten. Auch hätten Untersuchungen der Behörden ergeben, dass die Kreuzung übersichtlich sei, allerdings sei das Geschwindigkeitsverhalten der Verkehrsteilnehmer problematisch. Im Vorjahr hat das Land OÖ rund 20 anerkannte Unfallpunkte saniert oder entschärfen lassen: Umgestaltung der Knotenpunkte, Fahrbahnteiler, Kreisverkehre, Abbiegespuren, Bodenmarkierungen und Verkehrszeichen.

Daten und Fakten zur Unfallhäufungsstelle
Eine Unfallhäufungsstelle muss eines von zwei Kriterien erfüllen: Mindestens drei gleichartige Unfälle mit Personenschaden in drei Jahren und der Relativkoeffizient - die Anzahl der Unfälle im Verhältnis zur Verkehrsstärke - muss den Wert 0,8 erreichen. Oder mindestens fünf Unfälle mit Personen- und Sachschaden in einem Jahr.

Johannes Nöbauer/Kronen Zeitung

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