Nach Schuss-Attacke

Der Schallmooser Park zieht die Kriminellen an

Salzburg
15.08.2018 19:54

Dreimal knallte es am Dienst gegen 22 Uhr im Hans-Lechner-Park im Salzburger Stadtteil Schallmoos. Es waren Schüsse aus einer Pistole, die Anrainer wahrnahmen. Ein Projektil durchdrang den Bauch des Opfers, jeweils eines blieb in der Schulter bzw. im Bein des Mannes stecken. Eine Not-OP rettete ihm das Leben.

Er ist außer Lebensgefahr, konnte Mick Weinberger, Sprecherin des Salzburger Landeskrankenhauses, bestätigen. „Es sind nur Weichteile verletzt worden, also keine inneren Organe.“ Die SALK-Ärzte haben das Schuss-Opfer umgehend nach dem Eintreffen der Rettung not-operiert - und dem Serben so das Leben gerettet. Aufgrund seines Zustandes war er jedoch am Mittwoch noch nicht einvernahmefähig, sagt Polizeisprecherin Irene Stauffer. Da es nur Ohrenzeugen gab, also niemanden, der den Vorfall direkt beobachtet hat, gestaltet sich die Rekonstruktion der Tat schwierig. Aufschlüsse könnten aber auch Videoaufnahmen liefern, die die Polizei noch auswerten muss. Gefahndet wird jedenfalls nach drei Verdächtigen.

Kurz nach dem Vorfall kam es auch zu einer Festnahme: Doch der Mann, ein Österreicher (27), konnte nach Befragungen am Mittwochvormittag wieder frei gelassen werden, weil er an der Tat nicht beteiligt war.

Heißt: Das gefährliche Trio ist noch auf der Flucht. Und könnte womöglich noch im Besitz einer Waffe sein. So ist auch noch nicht ganz geklärt, aus welcher Schusswaffe abgefeuert wurde. Die Projektile, die dem Opfer im Spital entfernt wurden, werden noch von LKA-Beamten genau untersucht. Allen Anschein nach dürfte es sich aber um eine Faustfeuerwaffe handeln.

Unbestätigten Informationen zufolge dürfte es eine milieubedingte Auseinandersetzung gewesen sein.  Jedenfalls gibt es noch keine bestätigten Informationen über die Hintergründe der Schuss-Attacke. Nach Lehener Park und Bahnhof neuer Hotspot?Wenig verwunderlich ist der Tatort, der Hans-Lechner-Park in Schallmoos - direkt neben dem Gebäude der Salzburg AG, in der Nähe des Bahnhofs und  auch unweit des derzeitigen Landesgerichtes Salzburg (Weiserstraße). Hier, im Bereich des Parkes, haben sich nämlich in den vergangenen Wochen gleich mehrere brutale Gewalt-Taten abgespielt:

  • Messerstecherei 1:

In den frühen Vormittagsstunden des 22. Mai stach ein Syrer (19) einem Landsmann (31) ein Messer in den Bauch.   Tatort war die Bayerhamerstraße - direkt gegenüber dem Hans-Lechner-Park. Ein weiterer Syrer (21) war ebenfalls beteiligt an der Tat. Beide wurden innerhalb weniger Tage nach der Tat festgenommen. Derzeit sitzen sie in der Justizanstalt Puch-Urstein in U-Haft. Der 19-Jährige hat bereits ein Geständnis abgelegt. Hintergrund der Tat war ein Streit über Drogen-Geld - es ging um gerade mal 370 Euro. Auch in diesem Falle überlebte das Opfer nur dank einer Not-Operation. Die Salzburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach wie vor in dem Fall.

  • Messerstecherei 2:

Gerichtlich abgeschlossen ist dagegen die Messer-Attacke vom 5. Juni: Damals gerieten ein Syrer (21) und ein Afghane (19) eben im Hans-Lechner-Park in Streit. Mit einem 15 Zentimeter langem Klappmesser stach der 21-Jährige zu, durchstieß dabei die Bauchdecke des Opfers - auch hier folgte eine Not-Operation. Vor Gericht stellte der Angreifer den Vorfall als Unfall dar, meinte sogar: Das Opfer „hat sich in das Messer geschmissen“.  Letztlich kassierte er 24 Monate teilbedingte Haft, sechs davon muss er absitzen.

Außerdem gab es in der Vergangenheit im Schallmooser Park auch verstärkt Drogen-Kontrollen, da immer mehr Kleindealer dort ihre Geschäfte machen.

Sollten sich die kriminellen Vorkommnisse in nächster Zeit weiterhin erhöhen, könnte die Polizei Sicherheits-Maßnahmen wie damals im Lehener Park bzw. im Bahnhofsviertel erlassen: von verstärkten Kontrollen über einer Sperrzone bis hin zu einem Alkohol-Verbot.

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