Auf der Landstraße

Wie gefährlich ist der Crash im Kleinstwagen?

Motor
14.08.2018 13:25

Kollisionen mit schrägem Aufprall und geringer Überdeckung der Fahrzeuge werden derzeit nicht von Laborcrashtests abgedeckt. Besonders auf Landstraßen ist diese Unfallart aber sehr häufig. Da künftig mehr Kleinstwagen und kleine Elektrofahrzeuge zu erwarten sind, hat der ÖAMTC-Partnerklub ADAC exemplarisch einen Skoda Citigo, einen Renault Twingo und einen Toyota Aygo in einem derartigen Szenario getestet. Fazit: In natura wollen wir das nicht erleben…

(Bild: kmm)

Mithilfe einer Crashbarriere wurde ein Unfall zweier Fahrzeuge mit jeweils ca. 40 Stundenkilometern simuliert. Untersucht wurde vor allem die Insassensicherheit. Prüfkriterien waren neben der Insassenbelastung die Qualität der Rückhaltesysteme und die Verformung der Fahrzeugstruktur. Ergebnis: Skoda schneidet insgesamt „gut“ ab, Renault und Toyota jeweils „befriedigend“ - mit reichlich Verbesserungspotenzial bei der Airbag- und Gurtauslegung.

Während die Rückhaltung durch Airbag und Gurtstraffer beim Skoda noch gut funktioniert, rutscht der Kopf des Fahrer-Dummys bei Renault und Toyota vom Airbag ab und gleitet beim Aygo sogar nur knapp an der Türbrüstung vorbei. Der Brustbereich der Fahrer ist in allen drei Pkw nicht ausreichend geschützt, im Toyota drohen sogar schwere Verletzungen.

Auch die Fahrgastzelle, der Überlebensraum für den Insassen, bleibt bei keinem der drei Pkw unbeschädigt. Der Skoda zieht sich dabei am besten aus der Affäre, weil es die A-Säule gerade noch schafft, die Last des Aufpralls abzufangen bzw. Energie aufzunehmen. Bei Renault und Toyota hingegen zeigen sich, trotz der geringen Unfallschwere, zum Teil deutliche Deformationen an A-Säule und Türschwelle.

„Die getesteten Fahrzeuge zeigen, dass moderne Stadtfahrzeuge den Belastungen im Crashtest Stand halten können, allerdings müssen die Hersteller bei der Front- und Seitenabsicherung noch nachbessern. Angepasste Airbagsysteme und bessere Sicherheitsgurt-Rückhaltesysteme als serienmäßige Ausstattung könnten hier wirksam helfen“, erklärt Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums.

Auswertungen der ADAC-Unfallforschung zufolge machen Kollisionen mit geringer Überdeckung 18 Prozent aller Frontalunfälle aus. Ablenkung, Übermüdung oder risikoreiches Überholen sind häufige Ursachen. Das Risiko, schwerste Verletzungen bei diesen Unfällen davonzutragen, ist rund 10 Prozent höher als bei allen anderen Pkw-Frontalunfällen.

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(Bild: kmm)



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