Am Praterstern gefasst

Dealer (11): Nur Strafpredigt von Polizei und Amt

Wien
13.08.2018 10:14

Elf Jahre alt und schon mit einem Fuß „im Kriminal“ - nachdem die Polizei einen Buben beim Dealen am Wiener Praterstern gefasst hat, fragen sich viele, wie man dem strafunmündigen Afghanen die Tragweite seines illegalen Handelns bewusst machen und ihn in Zukunft davon abhalten können wird. Im konkreten Fall spielen dabei Polizei und Jugendamt ebenso eine Rolle wie der zuständige Betreuer des Elfjähren.

Wie Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber krone.at erklärte, lebe der Bub, der am Samstagabend in der Venediger Au mit fünf Gramm Marihuana im Zuge einer Schwerpunktaktion der Exekutive erwischt worden war, in einer Betreuungseinrichtung für unbegleitete Jugendliche. „Die Eltern“, die natürlich in so einem Fall die ersten Ansprechpersonen für erzieherische Maßnahmen wären, „sind nicht greifbar“. Darum ist dem Elfjährigen auch ein Betreuer zur Seite gestellt, der erziehungsberechtigt ist. „In anderen Fällen ist es so, dass die Kinder an ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigten übergeben werden“, schilderte Steirer.

„Meldung ans Jugendamt“
An seinen Betreuer wurde der Bub übergeben, nachdem er gefasst und das polizeiliche Prozedere abgewickelt worden war. „Gleichzeitig erfolgt die Meldung ans Jugendamt“, führte Steirer weiter aus. Dieses wird nun seinerseits aktiv. Als unmittelbare Maßnahme sei es aber auch üblich, dass die Ermittler selbst erzieherisch auf Strafunmündige einwirken und ihnen die Tragweite und möglichen Konsequenzen ihres Handelns in ernsten Gesprächen vor Augen führen. Das habe man auch in diesem Fall so gemacht, so Steirer.

Zuletzt positive Entwicklung am Praterstern
Der Praterstern galt als Kriminalitäts-Hotspot in der Bundeshauptstadt. Vor wenigen Monaten war deshalb ein Alkoholverbot erlassen worden, um die oftmals dramatische Lage vor Ort unter Kontrolle zu bringen. Tatsächlich konnte zuletzt eine positive Entwicklung beobachtet werden, doch noch immer gibt es am Praterstern Probleme, etwa was das Thema Drogen betrifft, und auch aggressive und gewalttätige Personen sorgen immer wieder für Polizeieinsätze. Nicht zuletzt aus diesem Grund soll zur dauerhaften Befriedung des Gewalt-Hotspots wieder eine Polizeiinspektion am Bahnhof eingerichtet werden.

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