Erlass schließt Lücke

Hinterhof-Schlachtungen: Jetzt wird kontrolliert!

Österreich
12.08.2018 06:01

In Österreich werden, so lauten die Schätzungen von Experten, jedes Jahr rund 25.000 Schafe an nicht dafür zugelassenen Orten zu Tode gequält. Also in irgendeinem Hinterhof illegal geschlachtet. Möglich ist dies, weil die derzeitigen Kontrollen sehr leicht zu umgehen sind. Ein neuer Erlass des Sozialministeriums, der ab Mittwoch gilt, setzt dieser Praxis nun ein Ende.

Bereits seit dem Frühjahr gab es Gespräche mit den Bundesländern, nun ist der entsprechende Erlass fertig und tritt am 15. August in Kraft - rechtzeitig vor dem islamischen Opferfest.

Betrieb umging Kontrollen mit Trick
Denn die Zahl der illegal in Hinterhöfen geschlachteten Tiere ist stetig größer geworden. Die bisherige Regelung hat Ausnahmen bei der Kontrolle vorgesehen. Und zwar dann, wenn das Tier kurz vor der Schlachtung pro forma an jene Person weitergereicht wird, die auch das Fleisch erhalten soll. Laut Datenbank gibt es einen Betrieb, der im Jahr 2017 auf diese Art und Weise 3000 Schafe vermarktete - und so die Untersuchungspflicht umging.

Damit ist nun Schluss. Alle Betriebe, die im vergangenen Jahr mehr als 100 Tiere im Rahmen der Ausnahme vermarktet haben, werden genau unter die Lupe genommen. Keine Kontrolle gibt es künftig nur noch bei der Schlachtung für den Eigenbedarf.

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) betont aber, dass es keine Eingriffe in rituelle, ordnungsgemäß durchgeführte Schächtungen etwa in koscheren Schlachtbetrieben gibt. „Wir haben immer versprochen, das Tierleid bei illegalen Schächtungen zu verhindern. Mit diesem Erlass wird dem überhandnehmenden Problem ein Ende gesetzt“, ist Strache überzeugt.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung/krone.at

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