Frau per Tau geborgen

Rettungseinsatz unter extremen Wetterbedingungen

Nachrichten
11.08.2018 06:00

Es war ein Einsatz, der der Crew des Christophorus 6, länger im Gedächtnis bleiben wird. Das Team wurde am Mittwochabend nach Bayern gerufen, um dort ein Paar zu bergen - während gerade das Gewitter aufzog. Unter äußerst widrigen Umständen gelang es den Gelben Engeln, eine Schwerverletzte per Tau auszufliegen.

Ein Paar aus Hessen war am Mittwoch mit seinen Mountainbikes bei Berchtesgaden unterwegs und geriet an der Nordseite der Reiter Alpe in schwieriges Gelände. Die Urlauber stiegen zu Fuß über einen Graben ab, wobei die 41-Jährige über eine rund 15 Meter hohe Wandstufe abstürzte, und schwer verletzt in einer Rinne liegen blieb.

Gegen 19.30 Uhr wurde der Salzburger Christophorus 6 um Hilfe gebeten. „Als wir näher zum Unfallort kamen, sahen wir, dass sich ein Unwetter aufbaut“, berichtet Pilot Stefan Dürager, dass schnell klar war, dass sich die Crew beeilen muss. Das Team begann mit der Suche nach den in Not geratenen. „Der Gatte hatte eine starke Lampe, mit der er uns leuchtete. Deshalb konnten wir ihn schnell ausfindig machen, obwohl es bereits dämmerte“, so Dürager. Auch die abgestürzte Frau entdeckte die Crew schnell.

Ein Zwischenlandeplatz wurde gesucht und ein Plan zur Tau-Bergung gemacht. Erst sollte der Arzt bei der Deutschen, dann der Flugretter bei ihrem Mann abgesetzt werden. Mittlerweile regnete es bereits heftig, immer wieder blitzte es.

Kaum bei der Schwerverletzten angekommen war klar, dass sich nur eine Bergung ausgeht. Obwohl es heftig schüttete und windig war, gelang es die Frau einzupacken, sie wurde am Zwischenlandeplatz umgebettet und sollte schnellstmöglich ins Krankenhaus. Doch auch das war eine große Herausforderung. „Über Bad Reichenhall ging die Welt unter, über Berchtesgaden war es besser. Ein Flug zum UKH war allerdings unmöglich“, schildert Dürager. Der Tower lotste den C6 auf dem bestmöglichen Weg zurück zum Stützpunkt - samt der Patientin! Die Crew brachte den Heli in den trockenen Hangar, wo die Frau in einen Rettungswagen umgebettet wurde, für die Fahrt ins Spital.

Der Gatte musste ausharren. Die Bergwacht schaffte es erst nach zwei Uhr früh zu dem Unverletzten, zwei Stunden später war der Mann in Sicherheit und wurde im Krankenhaus durchgecheckt.

Iris Wind
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