In ganz Europa

Pilotenstreik: Ryanair streicht 400 Flüge

Ausland
08.08.2018 14:44

Mitten in der Ferienzeit kommt es am Freitag in mehreren europäischen Staaten - darunter auch Deutschland - zu einem Streik von Piloten bei der Billigfluglinie Ryanair. Beim Laudamotion-Mutterkonzern sei kein konstruktiver Wille zu einer Einigung erkennbar, begründete Martin Locher, Präsident der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Mittwoch den Schritt. Die irische Airline sieht sich wegen der Arbeitsniederlegung gezwungen, rund 400 Flüge in ganz Europa zu streichen.

Von den Streiks seien in Deutschland rund 42.000 Kunden betroffen. Diese könnten kostenfrei umbuchen oder ihr Geld zurückbekommen, sagte Ryanair-Marketing-Chef Kenny Jacobs. Zuvor hatte sich die VC den ebenfalls für Freitag geplanten Streiks in Irland, Belgien und Schweden angeschlossen.

Gewerkschaft will bessere Bezahlung durchsetzen
Die Vereinigung Cockpit, bereits kampferprobt in Konflikten mit der AUA-Mutter Lufthansa, verhandelt seit Anfang Jänner mit Ryanair. Ihr Ziel ist es, erstmals einen Tarifvertrag abzuschließen und eine bessere Bezahlung durchzusetzen. Nach den fehlenden Fortschritten bei den Verhandlungen hatten sich in einer Urabstimmung 96 Prozent der befragten Gewerkschaftsmitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen

Die Gewerkschaft hatte Ryanair eine letzte Frist bis zum vergangenen Montag gesetzt, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die Ryanair-Geschäftsführung habe sich in einem Schreiben an die Gewerkschaft aber darauf beschränkt, die aus ihrer Sicht maßgeblichen Verhandlungspositionen zu wiederholen und zusammenzufassen, erklärte die Vereinigung Cockpit. 

300 Arbeitsplätze sollen in Dublin abgebaut werden
Ein erster Warnstreik der deutschen Ryanair-Piloten kurz vor Weihnachten war verpufft, kein Flug fiel aus. Ryanair wird derzeit von einer Streikwelle erfasst. Die irischen Piloten haben bereits vier Mal die Arbeit niedergelegt, ein Schlichter soll nun eine Lösung in dem verhärteten Konflikt finden. Ryanair hatte wegen vorangegangener Streiktage der Piloten angekündigt, insgesamt 300 Arbeitsplätze in Dublin abzubauen. Die Airline hatte zudem erklärt, der Konzern habe durch die streikbedingten Flugausfälle weniger Buchungen und müsse deshalb die Flugzeugflotte für den Winterflugplan in Dublin um ein Fünftel reduzieren.

Auch Kabinenpersonal unzufrieden
Auch mit dem Kabinenpersonal liegt Ryanair im Clinch. Vor rund zwei Wochen musste das Unternehmen wegen eines Streiks der Flugbegleiter in Spanien, Portugal, Italien und Belgien mehrere Hundert Flüge streichen.

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